Re: Metallica – Death Magnetic

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#1310059  | PERMALINK

David

Registriert seit: 26.04.2004

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Aber es wäre schon interessant zu wissen was da passiert ist. Irgendwie scheinen Metallica selbstständig nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Das wirft schon Fragen auf, wer eigenlich dafür verantwortlich war, daß früher alles so gut geklappt hat.
Am Anfang waren Mustaine mit seiner Riffsammlung und Burton mit seinem Background. Dann ist die Band aus Verzweiflung über den Tod Burtons in einen Perfektionswahn verfallen und hat sich ein überambitioniertes „And Justice For All“ aus den Rippen gepresst.
Dann kam „Papa“ Bob Rock, quetschte die kommerzielle Substanz aus der Band und goß das musikalische Gold in puren audiophilen Hochgenuß.
Danach kam die Welt-Tour. Und anschliessend war alles was Metallica zu geben hatten erschöpft.
Da Menschen aber auch am Ende ihrer Kreativität weiterleben und nicht unbedingt den Job wechseln möchten, kamen dann halt „Load“ und „Reload“ mit einigen guten Songs um die Ecke, zeigten aber auch auf, daß die Band müde geworden ist. Auch Bob Rock wusste, daß er nie wieder eine Jahrhundert-Produktion wie das Black Album hinbekommt und verpasste der Band einen erdigen, soliden Rocksound, der niemandem wehtut.
Garage Inc. war dann schon sowas wie die Ton gewordene Nostalgie einer sterbenden Legende, bevor Metallica noch einmal mit S&M einen kleinen Höhepunkt erleben durften. „No Leaf Clover“ war sogar ein richtig ambitionierter Song.

Dann war die Band ganz kaputt. Lange Pause, Kreativität am Ende, Ideen wurden wieder eingestampft. Persönliche Probleme, Orientierungsprobleme. Den Rest kennt man. Einfach mal ne Knüppelplatte machen um sich vom Druck loszureissen und der Erwartungshaltung ins Gesicht zu spucken.
Prima Statement, aber Musik war trotzdem scheisse.

Was jetzt folgt ist nicht nachvollziehbar. Die Band wurde live besser, zeigte zunehmend Spielfreude, das Interesse der Fans wurde wieder geweckt, dann wird ein neues Album angekündigt, Metallica nehmen sich alle Zeit der Welt. Der perfekte Zeitpunkt um nach all den Jahren ein ultimatives Statement zu setzen und das Flaggschiff wieder auf Kurs zu bringen. Und dann…. dann kommen sie mit einer grausigen CD namens „Death Magnetic“ an, die wie gewollt aber nicht gekonnt klingt und vielmehr St. Anger Part II ist , als die meisten Leute es wahrhaben wollen.

Wenn sich die erste Welle der Schönhörer einegstanden hat, daß das Album doch nicht so das wahre ist, werden Fragen aufkommen. Fragen wie:

– wie kann man als Band sein okay zu so einer unfertigen CD geben?

– war das wirklich alles was ihr zu diesem Zeitpunkt zu geben hattet?

– wenn das wirklich die Musik ist, die ihr machen wollt, warum ist sie dann so verkrampft, fehlerhaft und seelenlos?

– denkt ihr, daß ihr als Musiker womöglich in einer Sackgasse gelandet seid und andere Wege mit anderen Menschen einschlagen solltet?

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