Re: Hip Hop

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Ookami

Registriert seit: 03.05.2005

Beiträge: 4,279

Ist man mal nen Abend unter der Woche verhindert, verpasst man den größten Forumspaß seit Stalingrad. Anscheinend hat Mutti den Wehrmachtstarzan mittlerweile in die Kiste geschickt. Dann gebe ich meinen Senf mal Freestylemäßig ohne Quoten dazu:

Ich habe seit meinem 12. Lebensjahr Metal gehört. Ich habe, genauso wie du, Hip Hop gehasst – weil man das als Metaller nunmal so tut. Es gab auch keine richtigen „Hopper“ an meiner Schule, gab aber paar Metalheads. Niemand hörte in dem Alter bewusst Musik, angesagt war eben was angesagt war.
Klar erfährst du dann als Metaller eine gewisse Ausgrenzung, um die du ja indirekt auch durch deinen Kleidungsstil und dein ablehnendes Verhalten der „Konformität“ gegenüber provozierst.
Nach 7 Jahren Metal, 2 Jahren Hybrid aus Metalcore, Hardcore Punk und Alternative Rock/Indie bin ich nun seit 2 weiteren Jahren primär mit Hip Hop unterwegs. Ich musste mir von vielen alten Metalfreunden eine Menge Spott und Hohn dafür antun. Mein Freundeskreis hört – ausser einer Ausnahme – Metal, Gothic und Hardcore Punk (den ich immernoch feier). Ich dachte mein Leben lang, Hip Hop wäre das Feindbild. Doch dann war die Pubertät plötzlich zuende. Ich holte ein altes Fanta 4 Album meines Bruders nachdem zu Besuch bei meinen Eltern war raus – es gefiel mir. Ich nahm es mit in meine Wohnung. Es folgte Dendemann. Ich ging auf ein Dendemann Konzert. Ich fing an, mich tiefer und tiefer in den „Sumpf des Feindes“ zu graben (ich kam mir vor wie im Film „Face/Off“).
Jetzt sag ich dir mal was, mein Junge. Echte Hopper (und ich lasse nun bewusst Gangster und wannabes mit Migrationshintergrund aussen vor) sind die mit Abstand tolerantesten Menschen, die mir bisher begegnet sind. Ich habe den Vergleich. Metaller (vorallem Blackmetaller) sind die intolerantesten Individuen (nebst faschistoiden und einigen extrem-Punks) überhaupt. „Du bist so vntrve!!“ – kaum sind die Worte gesprochen, wird wieder in World of Warcraft eingeloggt und den ganzen Mittwochabend im Teamspeak gehockt. Heuchler sind sie meistens auch – viele Metaller lassen sich oft auch als Nerds klassifizieren, weil ihnen das anders sein einfach Spaß macht. An der Schule magst du den Fünftklässlern ja noch Angst machen, aber später an der Uni wirste merken, ob du wirklich die Musik magst oder einfach nur das „anders sein“.
Gott, sorry Jungs, für den Roman, aber bei intoleranten Metallern kann ich immer stundenlang vor mich hinlabern – beide Seiten zu kennen ist oft von Vorteil.

http://www.youtube.com/watch?v=fcuV9J8R9IQ

Ich denke, Casper erklärt dort lyrisch sehr gut, was Hip Hop tatsächlich ist – bzw vor Bushido war: „In einer Zeit, als man Atzen noch Freunde nannte“. (Und wer die Anspielung durch „Es geht sehr, sehr gut“ versteht, kriegt n Keks *g*).

Und jetzt zieh wieder deine 20 Nietenarmbänder an und troll dich.

PS.:
Was mir grad noch einfiel, ist, dass ich in meiner Metalzeit oft von Hoppern angesprochen wurde, was ich denn für Musik höre, wie die klingt und ob ich ihnen ma ne CD mit Beispielen brennen möchte – das passierte verdammt oft!

(Entschuldigt die schlechte Struktur, aber hab 2 Tage nicht geschlafen und bin derbst im Stress)

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Hab von von Cannibal Corpse Hammer Smashed Face gehört [...] Anlage voll aufgedreht so hart wie nie zuvor geheadbangt und mir vorgestellt, wie die Lehrerin einen Gewaltsamen Tod stirbt. [...] Und Einmal bin ich spät nachts durch de Stadt gegangen und von Slayer Postmortem gehöt, Ich fühlte mich wie ein Phantom oder Monster... Das war bisher der dunkelste und böshaftigste Moment.