Aufatmen in der Lombardei. Die UEFA hat entschieden, dass der in den italienischen Manipulationsskandal verwickelte AC Milan an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen darf. Dort treffen die „Rossoneri“, die jedoch weiterhin unter besonderer Beobachtung stehen, in der kommenden Woche entweder auf Roter Stern Belgrad oder den irischen Vertreter Cork City.
Kann die Qualifaktion zur Champions League in die Saisonvorbereitung einplanen: Milans Coach Carlo Ancelotti.
© imago Nach dem Berufungsurteil im Manipulationsskandal war Milan wieder auf den dritten Platz der Abschlusstabelle der vergangenen Serie-A-Saison vorgerückt. Der italienische Verband hatte den Klub daher für die Teilnahme an der Königsklasse gemeldet. Die UEFA hatte nach einer Sitzung am 27. Juli jedoch beschlossen, zunächst die „ethische Zuverlässigkeit“ des Klubs zu prüfen.
Ohne rechtliche Handhabe sei ein Ausschluss des sechsmaligen Siegers nicht möglich gewesen, erklärte die Dringlichkeitskommission der UEFA ihre Entscheidung am Mittwoch in einer scharf formulierten Pressemitteilung. „Der Verein hat offensichtlich noch nicht bemerkt, welchen Ärger er sich bereitet hat und welchen Schaden er dem europäischen Fußball jetzt schon zugefügt hat“, hieß es in dem Schreiben. Man werde die Aktivitäten des AC Mailand künftig genau beobachten und bei eventuellen Vergehen „nicht zögern, streng einzugreifen“. Die nochfehlenden rechtlichen Möglichkeiten sollten hierzu künftig geschaffen werden.
„Es gab keine Möglichkeit, wir sind unschuldig“
Beim AC Mailand, der zuvor ein Verteidigungsdossier eingereicht hatte, wurde die Entscheidung mit Freude zur Kenntnis genommen. Allerdings hatte man offenbar auch kein anderes Urteil erwartet. „Es gab keine andere Möglichkeit, wir sind unschuldig, die Sache konnte nicht anders laufen. In diese Situation geraten zu sein hat uns die Unbeschwertheit genommen, aber jetzt kann sich unser Club voll und ganz auf den Europacup konzentrieren“, sagte Vereins-Anwalt Leandro Cantamessa im TV-Sender des Vereins.
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Im Falle eines Ausschlusses der Mailänder, wäre Italien mit nur drei Vereinen (Inter Mailand, AS Rom und Chievo Verona) vertreten gewesen. Der Tabellenfünfte der vergangenen Saison US Palermo konnte die finanziellen Vorgaben der UEFA nicht erfüllen und hätte daher nicht nachrücken können.
Milans Gegner in der dritten Qualifikationsrunde dürfte am kommenden Mittwoch aller Voraussicht nach Roter Stern Belgrad sein. Nach dem 1:0-Erfolg bei Cork City haben die Serben im Rückspiel vor heimischer Kulisse nun alle Trümpfe in der Hand.