Re: Viking und Pagan Metal

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SirMetalhead
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Ok, zur neuen Forefather wollte ich auch noch was schreiben. Ich schätze die Band ja besonders deswegen, weil sie es irgendwie schaffen, total britisch zu klingen. Zumindest in meinen Ohren hört sich das total anders als der Skandinavische Viking Metal an. Und dabei schütteln sich die beiden immer wieder tolle Melodien aus dem Ärmel. Ich mochte ja besonders die Phase zwischen der Engla Tocyme und Ours Is The Kingdom, weil die eine ordentliche Black Metal-Schlagseite haben. Anschließend hat sich der Sound etwas verbreitert, nicht unbedingt zum Schlechten, denn die Trademarks blieben erhalten, man musste sie nur ein bisschen mehr suchen.
Curse Of The Cwelled ist also schon das dritte dieser „neuen“ Schaffensphase. Was ich besonders mag, sind die Hooks, welche man gleich im Opener serviert bekommt. Das bekommt keine andere Band so charmant hin wie Forefather. Ebenfalls grandios sind die Salven, die bei „By My Lord I Will Lie“ abgefeuert werden, dazu Athelstans typischer Gesang. Der ist auch auf „Awakened Hate“ besonders gelungen, da Forefather hier besonders stark nach sich selbst klingen. Auf den anderen Stücken schleichen sich auch immer wieder Elemente anderer Spielarten ein, wodurch die Musik etwas austauschbarer wird. Allgemein scheint sich bei den beiden eine gewissen Routine eingeschlichen haben. Es ist nicht so, dass man die Mühen nicht raushört, die in das Album gesteckt worden sind, denn an vielen Ecken gibt es neue Ideen. Trotzdem zocken sie ihren Stiefel innerhalb derer relativ erhaben runter. Das kann man ihnen nach 8 Alben auch nicht wirklich vorwerfen und sicherlich ist Curse Of The Cwelled auch kein enttäuschendes Album. Als Fan der frühen Werke würden bei mir aber auch in Zukunft eher diese den Vorzug bekommen, da man die Ungestümtheit und Rohheit Großbritanniens dort deutlicher spürt. Generell ist der Sound auf den drei letzten einfach sauberer, Power Metal-lastiger, insbesondere bei den Gitarren, aber auch durch häufigeren Keyboardeinsatz. In technischer Hinsicht sicherlich ein Fortschritt, für mich allerdings nicht mehr ganz das Optimum. Allen, die erst seit der Steadfast auf die Band aufmerksam geworden sind, kann man das Album jedoch bedenkenlos empfehlen.