Re: Diskografie-Diskussion: Iron Maiden

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Eddie1975

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Iron Maiden – Seventh Son of a Seventh Son

VÖ: 1988

Bruce Dickinson, v
Adrian Smith, g
Dave Murray, g
Nicko McBrain, d
Steve Harris, b

Das siebte Studioalbum der britischen Metal-Legende Iron Maiden trägt einen ebenso langen wie passenden Namen: „Seventh Son of a Seventh Son“. Inwieweit man dem Aberglauben der mit der Zahl „7“ zusammenhängt und übrigens auch Teil des inhaltlichen Konzepts des Albums ist Glauben schenkt sei dahingestellt, Tatsache ist dass „Seventh Son…“ in der Band-Geschichte eine Zäsur darstellt: Zum einen markiert das Album den bisherigen Höhepunkt im künstlerischen Schaffen der Band, markiert aber gleichzeitig auch den Beginn des langsamen Niedergangs der mit den Nachfolgealben folgen sollte. Musikalisch setzten Maiden auf „Seventh Son…“ noch konsequenter den Weg fort, der sich schon auf „Somewhere in Time“ abzeichnete: Progressive, teils epische Songs mit unwiderstehlichen Melodiebögen, gepaart mit aggressiver Gitarrenarbeit. „Moonchild“, „Can I play with Madness“, „The Evil that Men do“, „The Clairvoyant“ und natürlich der epische Titeltrack gehören mit zum besten was unter dem Etikett Heavy Metal jemals veröffentlicht wurde. Das Album und die zugehörigen Singles waren daher auch einer der größten kommerziellen Erfolge der Band. Wie schon beim Vorgänger-Album warfen auch diesmal viele Fans Maiden daher vor, Ausverkauf zu betreiben und „Popmusik“ zu spielen: Vor allem der konsequente Einsatz von Synthesizern und akustischen Gitarren stieß den Anhängern, die den rauhen und punkigen Sound der ersten beiden Platten schätzten sauer auf. Dazu muss man wissen, dass der Einsatz von Keybords und Synthies im Metal damals ungefähr so verschrien war, wie heutzutage eine Gruppe Nonnen auf nem Gorgoroth-Gig – zudem erschien „Seventh Son…“ zu einer Zeit, in der extremere Spielarten des Metal wie Thrash, Death und Black in der Szene immer populärer wurden. Trotz des Erfolges von „Seventh Son…“ und der zugehörigen Welt-Tournee, begann in der Band Streit über die zukünftige musikalische Ausrichtung auszubrechen: Während Adrian Smith und Bruce Dickinson den progressiven Stil weiterverfolgen wollten, bestand Steve Harris auf einer Rückkehr zu traditionelleren Klängen, was ihm auf dem Nachfolger „No Prayer for the Dying“ aber nur mit mäßigem Erfolg gelang. Adrian Smith verließ daher die Band, Bruce Dickinson begann paralell an einer (sehr erfolgreichen) Solo-Karriere zu arbeiten.
Inhaltlich dreht sich „Seventh Son…“ um einen sehr alten europäischen Aberglauben, nachdem der siebte Sohn eines siebten Sohnes mit besonderen Fähigkeiten zur Welt kommt. Die Texte des Albums sind sehr kryptisch, von hoher literarischer Qualität und sind bis heute Gegenstand verschiedenster Spekulationen und Interpretationen. Die wichtigsten Quellen sind dabei ein Roman von Orson Scott Card und die Schriften Aleister Crowleys, was Maiden einmal mehr den Vorwurf einbrachte, Satanisten zu sein. Obwohl es nie als solches beworben wurde, gilt „Seventh Son…“ bislang als das einzigste bekannte Konzeptalbum der Band.

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler