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Iron Maiden – A Matter of Live and Death
VÖ: 2006
Bruce Dickinson, v
Adrian Smith, g
Janick Gers, g
Dave Murray, g
Nicko McBrain, d
Steve Harris, b
Wohl kaum ein Album von Iron Maiden wurde von den Fans so sehnlich erwartet wie das reguläre 14. Studioalbum und gleichzeitig 3. nach der Reunion mit Bruce Dickinson und Adrian Smith. Und in einer Hinsicht sind Maiden einer Tradition treu geblieben, die die Band auch früher schon auszeichnete: Genau wie die Perlen „Somewhere in Time“, „Seventh Son..“ und der direkte Vorgänger „Dance of Death“ sorgt auch „A Matter of Live and Death“ für gehörige Kontroversen unter Fans und Musikjournalisten und spaltet das Maiden-Lager in zwei Teile. Die einen halten „AMOLAD“ für belanglos und langweilig, die anderen sehen in der Scheibe die beste Veröffentlichung der Band seit der Reunion 1999. Ich denke dieser Teil hat Recht: AMOLAD enthält alles, was die Band groß und gut gemacht hat: Epische, ausgefeilte Songstrukturen, erstklassige Melodien, packende Gitarrenduelle und einen – endlich wieder – druckvollen Sound. Dabei geht die Band trotz der epischen und teils überlangen Songs um einiges direkter und agressiver zu Werke, als auf dem unausgegorenen Vorgänger – Songs wie „Brighter than a thousand Suns“ gehören mit zum härtesten Material, das Maiden seit „Powerslave“-Zeiten geschrieben haben, „These Colours don´t run“ und „The Longest Day“ verbreiten eine einmalig düstere und bedrohliche Atmosphäre. Auch inhaltlich bewegen sich Maiden wieder auf bekannten Pfaden und behandeln in lyrisch hochwertigen Texten alle Themen rund um den Krieg: So z.B. die Landung in der Normandie 1944 („The Longest Day“), den Einsatz der ersten Atombombe („Brighter than a thousand Suns“) oder die Erlebnisse von Soldaten im Kampfeinsatz („These Colours don´t Run“). Warum also die verhaltenen Reaktionen so vieler Fans? Die Antwort ist klar – trotz seiner Qualitäten ist „AMOLAD“ kein zweites „Piece of Mind“, „Seventh Son…“ oder was auch immer geworden. Wer so etwas erwartet hat, sollte sich allerdings klarmachen, dass Iron Maiden seit der Reunion eine andere Band sind, als noch 1986 – die Machtverhältnisse innerhalb der Truppe haben sich eindeutig verschoben, vor allem Steve Harris, hat durch den Wiedereinstieg von Adrian Smith (Für Bruce Dickinson seinerzeit eine absolute Vorbedingung für die Reunion!) an Einfluss verloren. Das Ergebnis ist dieser Band-internen Prozeße ist die auf „Dance of Death“ begonnene, progressivere Ausrichtung der Band, die jetzt mit „AMOLAD“ den Höhepunkt erreicht hat….Maiden selbst jedenfalls scheinen von ihrem neuen Werk so überzeugt zu sein, dass sie auf der laufenden Tour alle Songs von „AMOLAD“ spielen und dafür auf so manchen liebgewonnenen Klassiker verzichten.
Das Ende?
Unweigerlich stellt sich die Frage wie es mit Maiden in Zukunft weitergeht: In meinen Ohren jedenfalls klingt „AMOLAD“ nicht nur wegen des bedeutungsschwangeren Titels und Songs wie „The Legacy“ ein wenig wie ein Abschiedsalbum…Dazu passt auch die Ankündigung der Band die Tour-Aktivitäten weiter zu verringern, bzw. in den nächsten Jahren weitere „Revival-Shows“ für die anderen Dekaden der Band-Geschichte zu spielen
Wenn dem wirklich so sein sollte, dann war es ein würdiger Abschied der größten Heavy Metal-Band die jemals existiert hat…
In diesem Sinne:
UP THE IRONS!!!
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler