Re: Filmbewertungsthread

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Perkons

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kinskiTENEBRE (Dario Argento)

Nach dem ersten Anschauen hinterließ der Streifen bei mir einen sehr guten Eindruck. Doch nach mehrmaligem Genuss verliert er deutlich an Wirkung. Was wohl auch in erster Linie an der eher schwachen Leistung von Hauptdarsteller Anthony Franciosa (Dracula im Schloß des Schreckens) liegen mag, der wieder mal sehr eindimensional agiert. Für schauspielerische Höhepunkte sorgen eigentlich neben der bereits erwähnten Daria Nicolodi nur noch John Saxon und Lara Wendel (Ghosthouse, The Red Monks, Maladolescenza).
Die Story von TENEBRE ist schon zum damaligen Zeitpunkt weder neu noch besonders innovativ gewesen. Die Splatterelemente sind zwar recht zahlreich vorhanden, aber irgendwie relativ billig in Szene gesetzt. Der gewohnte Argento-Nervenkitzel kommt – wenn man seine Klassiker wie „Suspiria“ oder „Inferno“ als Maßstab nimmt – nur sehr eingeschränkt zum Vorschein. Insgesamt allenfalls ein guter Argento, der aber nur schwerlich mit seinen anderen Kultfilmen mithalten kann.

Fazit : knappe 7/10

Bei nem Giallo ist es meistens so, dass er beim ersten Gucken den größten Eindruck hinterlässt, da er (im Optimalfall) durch seine tolle und überaschende Auflösung überzeugt. Von daher kann man Tenebre schlecht mit Suspiria vergleichen, der vor allem durch seine Atmosphäre lebt.
Allerdings war ich von Tenebre – nach all den Vorschusslorbeeren und dem hohen Standing, den der Film unter sogennannten Kennern des Genres hat – doch etwas enttäuscht. Mit Deep Red oder „Vier Fliegen auf grauem Samt“ kann er nicht mithalten. Liegt in erster Linie an der mauen Story.

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