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Gestern gesehen:
Martyrs (auf Blue Ray)
Eigentlich hab ich ja nen weiteren Folter/Terrorfilm erwartet, der nur auf der Welle mitreitet, aber es kam dann doch anders. Was anfangs noch als einfache Rachegeschichte aussieht, wird später zu einem filmischen Martyrium(…), was sogar relativ tiefgründig ist, und was sicherlich auch Regisseure wie Passolini oder Jodorowsky (allerdings mit noch mehr Tiefe und Botschaft) inszeniert hätten. Und von der rein filmischen Seite überzeugen vor allem die zwei Hauptdarstellerinnen, die absolut unbarmherzige und intensive Spannungsdramaturgie, die Kameraführung und der passende Soundtrack. Und das flaue Gefühl im Magen werd ich ne Weile behalten.
8/10
Inglorious Basterds (im Kino)
Ich war ja sehr skeptisch, nach 1., Tarantinos Entscheidung Enzo Castellaris Origanal neu zu verfilmen (was dann aber doch nicht stimmte) und 2., Death Proof (schon, dass der Film überhaupt existiert, entzieht sich meiner Logik, der ist eines Tarantino nicht würdig). Aber, wie das so ist, mit Vorurteilen und niedriger Erwartungshaltung, es kam alles anders. Inglorious Basterds ist einfach mal der beste Film des Jahres und wohl Tarantinos Meisterstück. Die Story ist sehr gut, kein Dialog wirkt aufgesetzt und zu viel, die Schauspieler sind durchweg hervorragend (Christoph Waltz ist der beste fiese Filmcharakter mit Charisma seit Jahren), die Gewalt wird wie bei Kitano-Filmen fast beiläufig eingesetzt (was für mich immer ein Pluspunkt ist), die Musik ist wieder sehr genial in die Szenen eingebunden und die durchweg satirischen Einflüsse machen den Film alleine sehenswert. Ganz zu schweigen davon, das die ganze Machart, bis auf diverse Western und Kriegsfilm-Anleihen, durchweg sehr eigenständig ist, vor allem in Hinsicht auf die heute eher unkreative Art mit Filmstoff umzugehen (*hust* Remakes *hust*). Der Mann hat mich wieder als Fan gewonnen.
10/10
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