Re: Filmbewertungsthread

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kramer820

Registriert seit: 20.09.2009

Beiträge: 39

War in den letzten Tagen in Exploitation/Trash/Schundfilmstimmung:
Hölle der lebenden Toten (AKA Virus AKA Zombie Creeping Flesh AKA locker zehn weitere Titel)
Tja, ein „Meisterwerk“ des Abkupferns und Stehlens von anderen Filmen, und zwar soweit, daß es fast schon körperlich weh tut. Hier wurden ganze Sequenzen aus Night-und Dawn of the Dead, diversen Kannibalenfilmen, Dschungelabenteuerfilmen und anderen Sachen mehr oder weniger eins zu eins kopiert (den geklauten Goblin-Score von Dawn of the Dead erwähne ich nur mal so am Rande). ABER: der Film macht auf perfide Weise extrem Spaß, wobei jetzt nicht durchweg gute Unterhaltung geboten ist, was aber kaum ins Gewicht fällt. Zwei Bonuspunkte gibts von mir noch für die (bei meiner Fassung) supertrashige englische Synchro und die immer wieder eingebauten Stock-footage Aufnahmen von irgendwelchen wilden Tieren, was wohl die Dschungelszenen „authentischer“ machen soll.
8 von 10 Bierflaschen.

Emanuelle in America (uncut)
Ein typischer D´Amato-Schnarcher vor dem Herrn mit Laura Gemser als Reporterin Emmanuelle, die diverse Sachen in Amerika „enthüllt“. Der Film ist ein ziemlich typischer Softerotik-Schmonz der späten Siebziger, und wäre kaum der Rede wert, wenn, ja wenn da nicht diese zwei BERÜCHTIGTEN Szenen wären. Die eine hat mit Sodomie zu tun und die andere mit „Fake-Snuff“ (und diese stellen alles in den Schatten, was Signore D ´Amato davor oder danach gemacht hatte). Tja, aber dazwischen sind halt belanglose Dialoge, Sexszenen und viel Leerlauf. Dafür ist Frau Gemser bei jeder sich bietenden Gelegenheit nackt, was auch nicht unbedingt den Augen weh tut.
3 von 10 Massaccesis.

Bay of Blood (AKA Im Blutrausch des Satans AKA Reazione a catena AKA Last House On The Left Part 2 (!!!))
GÄÄÄHHHNN!!!
Ich weiß nicht was die Leute mit dem Film haben, aber Mario Bava hat deutlich bessere gedreht, als diesen billigen Slasher, der eigentlich nur drei interessante Punkte hat: erstens ist er ein paar Jahre vor Halloween und Freitag der 13. entstanden, was ihn somit zum Urahn der Slasher-Welle macht, zweitens sind die Gore-Effekte für 1971 extrem derb und drittens ist das Ende ziemlich gut (und böse schwarzhumorig), nur als Film selber fand ich den eher fad. Kein Vergleich zu Die drei Gesichter der Furcht, La Maschera del Demonio oder Diabolik.
3 von 10 Speeren, die sich durch Körper bohren.

und dann noch:

The Haunted World Of El Superbeasto


Superheld El Superbeasto muß neben seinen Auftritten in billigen Werbespots und als Regisseur für Pornos…äähh Arthouse-Filmen die Welt auch noch vor Dr. Satan retten, wobei ihm seine Schwester Suzi X hilft.
Der lang erwartete (?) Animationsfilm von Rob Zombie ist vor allem eins: eine Nummernparade von zumeist schlüpfrigen Witzen, wobei natürlich nicht alle zünden, aber einige trotzdem zum Brüllen sind. Daneben gibt es das, was Mr. Zombie am besten kann, nämlich die Exploitation, Horror-und Drive-In-Filmgeschichte zu zitieren, als ob es kein Morgen gäbe. Die Zitate und Veralberungen reichen hier von Slasher-Flicks, über Naziploitation, Superheldenfilme und natürlich auch ein wenig die Luchadores-Szene (die mexikanischen Wrestler), denn El Superbeasto hat ständig seine Wrestling-Maske auf (auch beim Sex). Was dem Film außerdem zu Gute kommt (neben „Gastauftritten“ von Hitlers Kopf oder Michael Myers aus Halloween) sind die reichlich bekloppten Songs, die mehr oder weniger die Szenen, bei denen sie gespielt werden bis ins Detail beschreiben und durchweg richtig gut gemacht sind. Die Sprecher (von Paul Giamatti als Dr. Satan, Tom Papa als El Superbeasto und unzählige andere wie Sid Haig, Rosario Dawson oder Danny Trejo) machen ihre Sache durchweg sehr gut, außer Rob Zombies Frau Sheri Moon als Suzi X, die nervt mal wieder mit ihrer quietschigen Stimme, daß es einem die Nägel hochzieht (so wie halt auch in den Realfilmen). Und beim zweiten Anschauen ist der Film vielleicht nicht mehr ganz so witzig.
7,5/10

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