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TV Movie schreibt zu CROC: „Horror-Quatsch mit Blut-Soße“. Na ja … und irgendwie trifft es das dann auch kurz und knapp. Würde man allen anderen Kroko-Filmen Gerechtigkeit wiederfahren lassen, dann dürfte man über CROC eigentlich kein weiteres Wort verlieren. So lässt man seinen Senf dann aber dennoch ab, sonst würde es ja keinen Spaß machen …
CROC fängt so an, wie fast jeder Kroko-Film anfängt – mit einer langgezogenen Kamerafahrt über einen ebenso langgezogenen Fluss oder Tümpel. Man weiß schon … gleich kommt ein böses Krokodil und frisst Menschen. Gesagt, getan … und schon sind die Jungs, die eben noch mit Sprengstoff versuchten Fische zu fangen, gleich selber Fischfutter.
Übergang zur Grundstory: Ein Tierpark und Naturparadies in Thailand auf der einen Seite, skrupellose Geschäftemacher und Bauplaner auf der anderen Seite. Dass die Jungs keine Freunde werden ist von vorne herein klar. Und so bekommt es der langhaarige Schönling der Marke „Josh Holloway für Arme“ nicht nur mit gefräßigen Krokos zu tun, sondern auch gleich mit ebenso fiesen wie doofen Gangstern. Die Jungs gucken nicht nur blöd aus der Wäsche, sondern sind auch in ihren ach so bösen Aktionen IQ-technisch nicht besonders weit von nem Stück Toastbrot angesiedelt.
Und so kämpft unser Held unermüdlich gegen das Böse … ne, tut er eigentlich nicht … irgendwann schnappt er sich halt ne Knarre und ballert wie doof auf das Kroko-Viech. Aber egal … Hauptsache die Haare sitzen. Ihm zur Seite steht noch eine einheimische Schönheit mit ungefähr genauso viel Ausdrucksstärke wie der Knabe selber … nämlich null. Aber die Darstellerin hat zumindest einen netten Namen: Sherry Phungprasert. Klingt zwar, als hätte mein Hamster Husten, sie sieht aber zumindest nett aus und hindert mich am einschlafen.
Aber halt! Da war doch noch ein Star!? Richtig! Michael Madsen hat sich offensichtlich auch für ein bis zwei Drehtage von der Couch erhoben und spult lustlos seine Szenen runter. Bis er das erste Mal nen Satz sagen darf, ist dann auch schon fast ne Stunde vorüber. Und danach denkt man sich eigentlich „Hätte er doch besser die Klappe gehalten!“ … denn die Dialoge sind nicht unbedingt mit Witz und Charme gespickt. Aber als Zugpferd muss der Madsen dann doch herhalten …
… denn der eigentliche Hauptdarsteller – Kollege Kroko – hat mal so was von schlechtes Karma, das mag man kaum glauben. Ausnahmsweise ist das Kroko in CROC nicht gen-manipuliert, atomverseucht oder auf der Suche nach dem nächsten Top-Model … dieses hier ist einfach nur groß und fehl am Platze. Doof gelaufen … besonders für die Touristen und letztendlich für das Krokodil.
Eine atemberaubende Jagd beginnt nun … atemberaubend allerdings auch nur, weil mich eine Gähnattacke nach der anderen befällt. Zum Finale hin sind natürlich nur noch die Guten über … und in die verbeißt sich das Kroko nur noch zart, alles bleibt dran, so dass die Schwester des Helden nicht nur die ca. 8 Meter langen Zähne in ihrem zarten Oberarm kaum verletzt übersteht, sondern auch die Unterwasser-Tauchfahrt des Krokos in seine Höhle ohne Luftverlust. Schier unglaublich, was Frauen so alles können!
Und dann der finale Showdown … Kroko hat sich den Helden geschnappt, hat sich in das ebenso heldenhafte Bein verbissen … die heldenhafte Schwester macht sich schon auf, um das heldenhafte Bein des heldenhaften Bruders heldenhaft zu amputieren … da hat der Kumpel des Helden (der ist nicht heldenhaft, sondern einfach nur da) eine saaaaaaagenhafte Idee. Er feuert mit der Harpune (oder was immer dieses Rohr auch sein sollte) einen Sprengkörper von der Größe einer Mignon-Batterie in das Maul des Krokos ab … bumm … Bein frei, Kroko tot. Wie? Warum? Wieso? Und wo ist das Blut? Wo das kaputte Kroko? Keine Ahnung … wird nicht gezeigt.
Stattdessen aber wieder Michael Madsen, der nix zur Lösung beigetragen hat, nun aber endlich erzählen kann, dass er sein stahlummanteltes Ersatzbein gar nicht im Kampf gegen das Kroko verloren hatte … sondern sich im besoffenen Kopp mit ner Kettensäge abgeschnippelt hat! Da lacht sich das Kroko doch noch im nassen Grabe schlapp … hach, is dat lustsich!
Fazit: Eltern … wenn ihr eure Kinder mal wegen nicht gemachter Hausaufgaben oder dem in Nachbars Fenster geballerten Fußball bestrafen wollt … zeigt ihnen CROC !
1/10 … der Punkt geht ans Fräulein Phungprasert
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