Re: Filmbewertungsthread

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Panic drives human herds

Registriert seit: 25.04.2006

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Heute den nächsten Videotheken-Murks goutiert:

Geht grad noch so, obwohl in meinen Augen arg viel Potenzial mutwillig verschenkt wird. Setting geht in Ordnung, wobei das Ganze nur leidlich spannend inszeniert wurde. Zum Glück nimmt sich die Chose nicht ernst, ansonsten wären die Sinnlosigkeiten, die einem hier aufgetischt werden, schwer zu ertragen (bissiges Kind auf der Veranda, Wasserleitung direkt aus dem Sumpf – vor allem wird das Wasser auch noch lastwagenweise verfrachtet, mein Kind hat dich angefallen – wir jagen dich jetzt, etc.).
Das größte Ärgernis, neben der Charakterzeichnung, in diesem Film, ist aber definitiv das Ebola-Light, sprich das „Fever“. Ausser Bodypainting für die Maskenbildner hat das damit keine Bewandnis. Die betroffenen Protagonisten siechen sichtlich gelangweilt vor sich hin, ohne Tempo in den Film zu bringen.
Also wer mal gar nichts anderes mit seiner Zeit anzufangen weiß, kann sich das hier mal zu Gemüte führen. Mein zweiter Eindruck war zumindest besser als vor 6 Jahren, als ich ihn im Kino gesehen habe.

Ins Kino hats der hier nicht geschafft…

… und mit was? Mit Recht!
„Cabin“ Fever in der Highschool. Lassen wir das Geschehen Revue passieren:
Das verseuchte Wasser aus Teil 1 schafft es in die Aussenwelt. Nach einer gelungenen Exposition (dürfte das Highlight des Films darstellen), wirds äusserst anstrengend… anstrengend langweilig. Die Handlung verlagert sich auf eine Highschool pünktlich zum Abschlußball, auf der sich das Ebola-Light aus Teil 1 ausbreitet. Und auch hier passiert rein gar Nichts, ausser lethargischem Siechtums. Für „Action“ sorgt dafür eine paramilitärische Spezialeinheit mit ABC-Anzügen, die das Gebäude umstellt. Es passiert trotzdem rein gar Nichts. Keine Erklärung, keine Spannung, kein Sinn. Stattdessen muss man sich der friedlich lethargischen Siechenden erwehren, obwohl diese keinerlei Bedrohung darstellen. And the nonsense-meter goes up another notch.
Einer der Protagonisten sucht daraufhin Hilfe für seine Symptome in der Highschool-Bibliothek (soll ich spoilern, ob er fündig wird – ja, wird er *bonk*), während andernorts im Gebäude die Dreiecksbeziehung ausgetragen wird, bis nur noch ein Pärchen davon übrig ist, während die Paramilitärs den Ballsaal im Off erledigen, oder der komplett grenzdebil agierende Sherriff aus Teil 1 auf eigene Faust ermittelt.
Und zum Schluß greifen wir noch die Geschehnisse um eine kurz eingeführte und absolut unmaßgebliche Nebenfigur auf.
Der Dilletantismus, der einem hier vorgesetzt wird, ist schlichtweg unglaublich. Sofern Teil 1 noch durchaus zu unterhalten wusste, herrscht hier ein schwarzes Loch vor. Macht ja nicht den Fehler und werft da Geld rein.

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