Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Mediapit › Filme, Serien, Videos › Filmbewertungsthread › Re: Filmbewertungsthread
Aber Salo hat den „Bonus“, dass er einer Vorlage von Marquis de Sades entsprungen ist (gut, er wurde wegen seinen Texten verhaftet). Ich persönlich habe nur das Buch gelesen, den Film nie gesehen.
Nicht alles, was in irgendeiner Form eine Grenze überschreitet, muss automatisch ein Klassiker sein und/oder werden. Wenn das so wäre, würden ja nur moderne Klassiker auf dem Markt sein (gerade seit der neuen Horror- und vor allem Terrorfilm-Welle geht das zum Teil ja drunter und drüber). Unter Genre-Fans mag so etwas ja durchaus sein, aber ob etwaige Filme auf den Seiten des Kulturspiegels mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“ abgedruckt werden würde, ist stark zu bezweifeln.
Das mit den sozialen Wunden, die der Krieg gerissen hat ist mir durchaus klar, nur (nochmal) wird das im Film nicht gesagt oder durch bestimmte Sequenzen angedeutet, dass das so ist. Wenn die verschiedenen sadistischen Szenen genau jenes widerspiegeln sollen, ist die Saw-Reihe auch eine Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse der Konföderierten-Staaten während des Bürgerkrieges in Nordamerika. Zu erkennen ist dies an den sadistischen und mechanischen Folterinstrumenten (der industrielle Norden, haha, ein Symbol), und die Opfer, die im ersten Teil noch aus Weißen bestehen (noch ein Symbol, juchu). Jigsaw hüllt sich in eine Kapuze (die mag ja schwarz sein, aber weiß wäre ja nun zuuuu offensichtlich gewesen) und penetriert (höhö, sehe ich da eine Paralelle zu „A Serbian Film“?) seine Opfer. Das Krebsgeschwür, welches sich in John Kramer, alias Jigsaw, ausbreitet, ist eine Allegorie auf die Carpetbaggers und Scalawags, die sich nach dem Krieg im Süden (zumindest die Carpetbaggers, die Scalawags waren ja schon da) niedergelassen hatten, um eben diesen auszubeuten… bla bla bla.
--