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Black Swan
Ok ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Aronofsky ist wohl einer, wenn nicht inzwischen DER Lieblingsregisseur von mir. Mit Requiem For A Dream hat er mir schon so manchen Tag versaut (im positiven Sinne) und mit „The Wrestler“ hat er Mickey Rourke zu einem der eindrucksvollsten Comebacks der Filmgeschichte verholfen.
Ich hatte also IMMENSE Erwartungen an „Black Swan“, beihnahe unerfüllbare Erwartungen. Doch Aronofsky zieht alle Register und liefert seinen besten Film seit Requiem ab.
Kurz zur Story: Nina (Natalie Portman) ist die neue Prima-Ballerina des New Yorker Balletts. Unter allen Mitbewerberinnen schafft sie es, für die Hauptrolle von Schwanensee gecastet zu werden. Sie ist die Impersonation des weißen, des guten Schwans – liebreizend, rein, unbefleckt. Doch der Regisseur (Vincent Cassel) verlangt auch von ihr, in die Rolle des schwarzen Schwans zu schlüpfen, die aber so garnicht Ninas Charakter widerspiegelt – dafür aber umso mehr den ihrer Konkurrentin Lily (Mila Kunis). Auf der Suche nach dem schwarzen Schwan in ihr beginnt für Nina eine Odysee aus Wahnsinn, Hysterie, Blut und Schweiß – doch wie weit ist sie bereit zu gehen, um Perfektion zu erreichen?
„Black Swan“ ist einer der intensivsten Filme die ich die letzten Jahre gesehen hab. Angefangen von der perfekten Regie, über den perfekten Score (Traumduo Aronofsky-Mansell…wundervoll!) und der fantastischen Kamera bishin zu einer alles in den Schatten stellenden Natalie Portman. Wenns nach mir ginge würden eben diese genannten Kategorien ungeschaut den Oscar in die Hand gedrückt bekommen. Ich bin kein Fan des Balletts, doch Black Swan hat mich sofort in diese seltsame und neue Welt eintauchen lassen und zeigt Schonungslos (ähnlich wie The Wrestler) die Schattenseiten dieses Sports. Obwohl ich komplettes Desinteresse für Tanz in jeglicher Form hege – Black Swan hat es geschafft mich auch in den Tanzszenen komplett umzublasen. Zwar wird bereits zu beginn angedeutet, in welche Richtung der Film gehen wird, nichtsdestotrotz ist er keine Sekunde langweilig.
Der Film behandelt das Streben nach Perfektion, welche Opfer dafür gebracht werden müssen, und, dass Perfektion nur durch Imperfektion zustande kommen kann. Eine wunderbare Metapher für den Film an sich, dessen Imperfektion die Vorhersehbarkeit ist, die jedoch die Perfektion von „Black Swan“ nur unterstreicht.
Film des Jahres für mich und der perfekte Kandidat für die Oscarkategorien: Regie, Musik, Hauptdarstellerin (!) und Film. Bravo!
10/10
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