Re: Filmbewertungsthread

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palez

Registriert seit: 04.01.2007

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InVeinMuss man echt erklären warum es Ami Remakes gibt? Liegen die Gründe nicht auf der Hand?
Sprache

-> Synchro/Untertitel. Könnte es ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, wenn das Publikum ein Remake dem Original vorziehen würde, weil es Synchro irgendwas verfälscht (hahaha) und Untertitel lesen anstrengend ist oder sowas.

InVeinBudget ergo technische Qualität

Hat einen Sinn, wenn es sich um ein Remake eines Slashers von 1969 handelt, aber bei einem Film wie „Let The Right One In“ oder „Martyrs“ (den ich zwar nicht gesehen habe, von dem ich in technischer Hinsicht aber nichts Schlechtes gehört habe)?

InVeinausländische Filme -> Nischenfilm ergo wird es für einen größeren Markt zugänglich

Warum soll man (vor allem in Zeiten der globalen Vernetzung und überhaupt) der Faulheit des Publikums auf die Weise entgegenkommen?

InVeinkulturelle Kluften zB wird ein nicht-chinese kaum was damit anfangen können, wenn in nem chinesischen film ein chinesisches ritual vollzogen wird etc)

Fragt sich teilweise nur, was von einem Film und der künstlerischen Intention übrig bleibt, wenn man kulturtypische Themen ersetzt.

Einer grundsätzlichen Ablehnung von remakes kann ich selbst zwar nicht zustimmen, aber ich gebe zu, da zumindest oft skeptisch zu sein…vor allem erschließt sich mir der Sinn des Unterfangens nicht, wenn stolz darauf hingewiesen wird, dass jede Dialogzeile und jede Einstellung übernommen wurde.

@topic: Zuletzt gesehen habe ich Adam Eliotts preisgekrönten Kurzfilm „Harvie Krumpet„. Wem „Mary and Max“ gefallen hat, der wird auch „Harvie Krumpet“ mögen, denn vom optischen Stil (bis auf das Farbkonzept von M&M…tolle Abkürzung) und vom Verhältnis zwischen (schwarz-absurdem) Humor und Tragik und Poesie ähneln sich die Filme. Es sind auch wieder zitatwürdige Stellen dabei („He fell in love with all the bosoms and smiles. It was so different from the Spottswood Dump!“). Irgendwie ist aber von allem ein bisschen weniger dabei, hatte ich den Eindruck. Wäre vielleicht von Vorteil gewesen, wenn ich die Filme in der richtigen chronologischen Reihenfolge geschaut hätte…

Kann man sich übrigens hier in voller Länge ansehen.

Zuvor lief noch „Wenn der Wind weht„. Seine optischen Experimente (Vermischung aus Zeichentrickfiguren, Aquarelllandschaften und teilweise realen Gegenständen) sind gut gemeint, haben den Alterungsprozess aber nicht ganz schadlos überstanden. Ansonsten war dieser Gegensatz zwischen der naiven Liebenswürdigkeit des Seniorenpärchens und den undurchsichtigen Nuklearkriegsgräueln, den man als so ein liebenswürdiges Seniorenpärchen nur anhand der direkten physischen Auswirkungen erleben kann, schon ziemlich gut und rührend gemacht.