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So, „Black Swan“ eben. DARREN ARONOFSKY IST EIN HERUMMANIPULIERENDES ARSCHLOCH, DAS ES SICH MIT SEINER IMMER WIEDERKEHRENDEN PLAKATIVEN HOLZHAMMERSYMBOLIK ZU EINFACH MACHT RAAAAAAH, aber am Ende saß (also mehr oder weniger) ich doch ziemlich aufgelöst im Kinosessel und habe meine Freundin darum gebeten, dass sie mich nach Hause trägt :-X. Irgendwie merkwürdig, dass so wenigen Leuten auffällt, wie hanebüchen die Story (Primaballerina will/soll in „Schwanensee“ weißen und schwarzen Schwan verkörpern, ist aber eigentlich zu brav dazu, ehrgeizige Mutter und Mistkerldirektor mit natürlich französischem Akzent, Konkurrenzkampf, psychische Gebrechen, Sex) und teilweise auch die Bildsprache (Spiegelmetaphern…) sind, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wüsste nicht, wodurch das kommt. Zumal es auch zu kurz gedacht wäre, Aronofsky seine Zuschauermanipulation und überhöhte symbolische Plakativität vorzuwerfen, ist doch gerade das gewissermaßen seine Handschrift. Zumal ich auch nie leugnen würde, dass er und seine Crew in dem, was sie da formal tun, nicht nur gut, sondern außergewöhnlich gut sind. Gerade die klangliche Untermalung zeigt Mansell einmal mehr als großen Virtuosen, ohne den einige Szenen nicht halb so gut funktioniert hätten. Bemerkenswert auch, auf wie vielen verschiedenen Ebenen sich die Charakterzeichnung entfaltet: Portman spielt Nina mit der ihrer Persönlichkeit entsprechenden Anstrengung, Kunis/Lilly ist so ungezwungen und charmant, dass ich mich in kürzester Zeit in sie verliebt habe. Zudem: Interessiert mich voll nicht, welche Kaliber in der Hinsicht in „A Serbian Film“ und „Martyrs“ aufgefahren werden, aber ich glaube, ich habe in etwa in keinen weiteren Film die körperliche Brutalität derart intensiv erlebt wie in „Black Swan“. Ganz am Anfang, als Nina sich ihre Ballettschuhe anzieht, beweist Aronofsky mal etwas, was er eigentlich kaum bis gar nicht draufhat (und auch gar nicht soll, gibt ja sonst noch andere Regisseure): Subtilität.
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