Re: Filmbewertungsthread

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DeoUlf

Registriert seit: 28.09.2004

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Ich hatte zuvor sehr viel schlechtes über den Film gelesen und auch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis hieß es immer, das Predators eine absolute Gurke sein soll. Aber, „DeoUlf“, dachte ich so bei mir, „Du alter Hund, schau ihn Dir doch mal an“. Und hey, einer erotischen tiefen Stimme kann ich einfach nicht wiederstehen. Also flux das Sparschwein geknackt und bei ebay erworben und gestern, nach einem langen Arbeitstag, die Scheibe in den Player geworfen und auf Play gedrückt.

Der Film fängt ganz nett (aber völlig hanebüchen) an, viele gestrandete Söldner/Soldaten/Jäger/Psychopathen versprechen ja einen hohen und vielleicht auch spektakulären Bodycount, die einzelnen Individuen entsprechen völlig dem gängigen Klischee (inklusive Quotenneger, heißer Latina, dem gutmütigen Netten, dem Draufgänger, dem der einem immer auf die Nüsse geht, dem Angsthasen und dem geheimnisvollen Stillen) und bleiben durch sehr reduziertes Schauspiel auch völlig hinter den Möglichkeiten interessanter Charakterentwicklung (san se ma, wieso ham se eigentlich Adrien Brody gecastet? Der ist für die Rolle des Söldners so dermaßen fehl besetzt, da würde Ron Perlman schon eher in einer romantischen Komödie mit Meg Ryan eine gute Figur abliefern). Nun gut, es ist ein Action-Film und in erster Linie geht es darum, dass die Predators ordentlich Knochen zum auskochen und ausschmücken ihrer Zweizimmerwohnung haben. Aber auch hier versagt die Gurke called Movie. 1. wird unspektakulär gemeuchelt und 2. sind die paar Tötungssequenzen für das Franchise einfach nicht genug.

Kommen wir zu den CGI-Effekten… ich zitiere an dieser Stelle mein liebstes Bibelzitat: „Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“ [Lukas, 22/62]
Alles, aber auch wirklich alles was computeranimiert war, sah scheiße aus. Wirklich alles: die Predators, die verkackten Hunde (hääh?), Blut, Feuer, Gedärm, Dschungel, die Nase von Brody, alles sahr scheiße aus. Unglaublich, die paar Millionen Öcken, die sie für Adrien Brody zum Fenster rausgeschmissen haben, hätte Monsieur Rodriguez lieber in ordentlich Effekte basteln sollen (mal abgesehen davon, dass er auch gleich einen anderen Regiesseur hätte nehmen sollen aber, Jugend forscht, gelle?).

Der einzige Lichtblick ist Laurence Fishburne, der mit seiner Aura, Performance und seinem Charisma allen die Show stiehlt. Wirklich gut. Leider wird er verheizt aber die paar Minuten sind es gerade noch so wert, 100 Minuten seines Lebens zu verschwenden.

„Finally the sequel, the original deserves“, prangt auf der UK-Verpackung. Da muss aber jemand den 1. Teil wirklich hassen. 3/10

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