Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Mediapit › Filme, Serien, Videos › Filmbewertungsthread › Re: Filmbewertungsthread
DeoUlfEs ist auf jeden Fall eine Übungssache aber dennoch benötigt man/Frau auch ein gewisses Talent; nur durch das reine Üben ist noch kein guter Journalist/Schreiber entstanden.
Stimmt natürlich, aber ich habe schon oft erlebt, dass das schriftliche Ausdrucksvermögen sich allein durch den Faktor Zeit bei einigen enorm verbessern konnte. Einiges kann man damit also schon wettmachen (wenn auch natürlich nicht alles).
DeoUlfMan kann sich den von Dir angesprochenen Erfahrungsschatz seht gut aneignen (davon mal abgesehen ist so etwas auch unabdingbar) aber auch hier ist die Gefahr, dass man eher kopiert und keinen selbstständigen und eigenen Stil kreiert.
Vor allem dann, wenn man wenige und ganz bestimmte „Inspirationsquellen“ hat.
DeoUlfDu darfst mich auch nicht falsch verstehen: ich habe nichts grundsätzlich gegen die Meinungsmacher des Internets, bzw. gegen die Foren-Feuilletonisten. Es gibt aber so viele Leute, die seit Jahren schon Reviews verfassen und es immer noch nicht hinbekommen, die Dinger einigermaßen interessant zu gestalten, da denen eben das journalistische und/oder schreiberische Talent fehlt. Dir – und ich denke mal, das wirst Du selbst gut genug wissen – attestiere ich z.B. ein Talent für das Schreiben.
🙂 Passt. Zum letzten Satz: Es ist allerdings immer wieder schön, eine gewisse Bestätigung zu bekommen, muss ich zugeben. :haha:
@Topic: „Waltz With Bashir“ und „Moznosti dialogu (Dimensions of Dialogue)“
Ersteren muss ich noch sacken lassen. Auf jeden Fall haben mich die teilweise poetische Schönheit der Bilder in Verbindung mit der Machart des Films, die so ruhig wie entwaffend ungefiltert und dabei zum Glück komplett pathosfrei war, oft ziemlich erstaunt bis hypnotisiert auf den Bildschirm starren lassen. Ein stilles, zwischen den Zeilen stattfindendes Bild vom Grauen des Krieges und vor allem dessen, was er mit seinen Soldaten macht, sehr guter und sicherlich (jetzt schon) bedeutender Film. Keine Schockmomente, dank der Animationen anstatt von Realfilmaufnahmen immer eine gewisse Traumartigkeit und Mindestdistanz, ein langsames Wiederkehren und Zerlaufen der Eindrücke. Sehr ambivalent, obwohl eigentlich Dokudrama, sehr wenig Moralkeule, obwohl Gewissensbisse und Schuldfragen eine druchaus tragende Rolle spielen. Nur war ich hinterher ein bisschen sauer auf die Zuständigen für meinen Ohrwurm, das geistlose (aber in seiner weggetreten lächelnden Machart doch irgendwie tolle) Geklimper von „Enola Gay“.
Letztgenannter ist ein ziemlich cooler Claymation&more-Kurzfilm mit halbklaren Sinnbildern für verschiedene Dialogformen und Gesellschaftsstrukturen, dargestellt von unter anderem einander mit größter Brutalität konstruktiv kaputtmachenden Haufen Lebensmittel/Büroartikel/Werkzeuge und Zahnpasta auf dem Brot. Jan Švankmajers kritische Auseinandersetzungen mit der Dreiklassengesellschaft, Liebe/Elterrnschaft und dem Scheitern der kommunistischen Arbeits-/Wirtschaftspläne (so habe ich das ganze jedenfalls verstanden) lassen aber auch Sinn für Humor erkennen, wenn man genau hinschaut. Zudem: Die Bilder sind Gold wert. Vor allem im Hinblick auf den mit dem Verfahren verbundenen handwerklichen Aufwand.
http://www.youtube.com/watch?v=2NWz2ssfj_s
--
trying to leave [COLOR=#808080]a mark more permanent than myself[/COLOR]