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NETHERWORLD kam damals ungefähr zur gleichen Zeit in die Videothek wie „Two Evil Eyes“ -die Kollaboration von Dario Argento und George A. Romero. Beide Streifen hatte ich mir im Zuge eines netten Horror-Wochenendes nacheinander angetan und beide waren sie (zumindest nach damaligen Gesichtspunkten) der etwas andere Horror. NETHERWORLD hat eine schwülstige Atomsphäre und ist weitestgehend befreit von den üblichen Genre-Elementen. Hier wird mehr angedeutet als gezeigt, was den besonderen Reiz ausmachte.
Schauspielerische Glanzleistungen sucht man in David Schmoellers Werk vergebens, aber der Regisseur selber ist ja auch nicht gerade die Oberleuchte seines Fachs. Schmoellers wohl bekanntestes Werk dürfte „Crawlspace“ mit Klaus Kinski sein. Die Zusammenarbeit der beiden gipfelte Jahre später in Schmoellers Doku-Filmchen „Please kill Mr. Kinski“.
Zumindest gelingt es Schmoeller in NETHERWORLD, die Spannung auf einem einigermaßen gleich bleibenden Level zu halten, obgleich die Story jederzeit ziemlich vorhersehbar ist. Aber obwohl die deutsche (gekürzte) Version schon eine nicht besonders lange Laufzeit hat, weißt der Streifen dennoch Längen auf und kommt nur schwerlich auf den Punkt. Das Finale selbst ist dann wirklich schwach und auch tricktechnisch mehr auf Kindergarten-Niveau.
Vor knapp 20 Jahren hat’s mich richtig gegruselt bei dem Film, heutzutage kommt er leider ziemlich langweilig und langatmig rüber. Zum Trash reicht es aber leider – trotz der lustig durch die Gegend flatternden und killenden Totenhand mit den albernen Monster-Fingerkuppen – auch nicht. Dazu nimmt sich NETHERWORLD dann an manchen Stellen doch zu ernst.
Fazit : 4/10
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