Mal wieder ein Film aus der „Kino Kontrovers“-Reihe, in der man auch Filme wie „Menschenfeind“ oder „Ken Park“ findet, ausgegraben. Die Reihe hat es sich zum Ziel gesetzt kontrovers diskutierte Filme in Deutschland zu vermarkten. Unter diesen, bisher 10 Filmen, findet sich auch der belgische Film „Ex Drummer„.
Ein, wie der Titel schon sagt, Ex Drummer und erfolgreicher Buchautor wird eines Tages von 3 erbärmlichen Typen aufgesucht die für ihre bisher noch unbekannte Band (in der jeder ein Handycap hat) einen Drummer suchen. Alle drei sind absolut gescheiterte Existenzen. Da gibt es den Sänger der gern Frauen überfällt und zusammenschlägt um Befriedigung zu erlangen, einen Schwulen mit steifem Arm, der seinen Vater, mit Unterstützung der glatzköpfigen Mutter, seit Jahren an ein Bett fesselt und den tauben Gitarristen, dessen Frau sich und ihren Körper verkommen lässt und die kleine Tochter mit Drogen ruhigstellt. Aus Lust an dem Elend der Drei, am Ergötzen an deren Leid willigt der Drummer ein bei der Band mitzuspielen und beginnt sich langsam wie ein Gott zu fühlen, der Macht über andere besitzt, nur um am Ende eine, aus seiner Sicht, erlösende Katastrophe heraufzubeschwören.
Schon der Vorspann von Ex Drummer lässt erahnen dass man es hier zu Teilen gewiss mit einem Kunstfilm zu tun hat, der die triste, verkommene und teils abscheuliche Szenerie gekonnt in Szene setzt. So spielt sich der Vorspann beispielsweise rückwärts ab, der wahnsinnige Sänger läuft immer an der Decke und die Toten sprechen mit dem Publikum.
Musikalisch untermalt ist das ganze Spektakel mit einem großartigen Soundtrack in dem sich Bands wie ISIS oder Mogwai wieder finden.
Es Drummer ist, wie die meisten dieser Filme dieser Reihe, ziemliche Geschmackssache. Ich finde die Filme, fernab vom Massenpublikum oft ziemlich genial und bin auch von Ex Drummer ziemlich begeistert. Die Musik, die Ästhetik des Verkommenen, die Darstellung des Wahnsinns, alles in allem sehr gelungen. Wer sich auf derlei Filme einlassen kann sollte sich Ex Drummer zu Gemüte führen.
daher von mir 8/10 Punkten
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