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Der erste deutsche Film seit längerer Zeit, dem ich eine Chance gegeben habe. Leider nur, um ein weiteres Mal an so ziemlich alles erinnert worden zu sein, was ich am deutschen Film nicht mag. Die Thematik an sich hat genug Potenzial für einen bewegenden Film. Bei der Umsetzung hat man sich dann aber doch lieber für jedes erdenkliche Klischee entschieden, das bedient werden kann. Das fängt schon bei dem fröhlichen Szeneallerlei an, das die Tochter darstellt. Da wurden alle Assoziationen gebündelt, die den Machern zu den Stichworten „Jugendliche“ und „dunkel“ in den Sinn kamen. Naglfar T-Shirts, In Flames Poster, Gedichte an den Wänden, ein billiges Pseudogoth-Outfit und Teenie-Alt-Rock/Nu Metal in den Kopfhörern (im übrigen das immer gleiche Lied, den ganzen Film über). Dazu noch die Außenseiterattitüde inklusive der dünnhäutigen Aussagen, die sie clever und nachdenklich erscheinen lassen sollen. Nur um mal beispielhaft darzustellen auf welchem Niveau sich der Film abspielt. Dieses lässt einen nicht selten einfach nur fremdschämend zurück beim Zuschauen.
Wenn ich fair bin, muss ich dem Film natürlich gewisse grundlegende filmerische Qualitäten zusprechen. Und einen passablen Hauptdarsteller („Ey, ihr Fotzen! Limbo! Scheiße…“). Vor dem Wohnwagen hat er mir dann doch besser gefallen.
Naja, es gibt insgesamt sicher Schlimmeres, gerade in unseren Gefilden, aber wer vorhatte, sich diesen Film anzugucken, dem rate ich davon hiermit ab.
Habe viel Gutes und Mittelmäßiges gesehen in den vergangenen Monaten aber hier musste ich doch gerade mal meinen Senf los werden, da mich die Filmstarts-Kritik mal wieder völlig in die Irre geführt hat. Die sind wirklich überhaupt nicht mehr glaubwürdig, wenn es um Bewertungen geht. Ich mein, das hätte problemlos ein Fernsehfilm im Nachmittagsprogramm des ARD sein können. Und selbst für die Verhältnisse wäre das Ergebnis noch mittelmäßig.