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Die gestellte Dokumentation über die fiktive Band „Fraktus“ von und mit Studio Braun.
Ich wurde vom Film gut unterhalten und war immer gespannt darauf, wie die Geschichte weiter gesponnen wird und mit was für Einfällen sie noch aufwartet. Allerdings bin ich ingsgesamt weniger überzeugt von der Qualität des Films, als ich das im Vorfeld gehofft hatte. Das liegt zum einen an der für eine „Mockumentary“ doch etwas zu gekünstelten Darstellungsweise: Devid Striesow in der Rolle als gieriger Dokumentarfilmer Roger Dettner wirkt in seinem Schauspiel meist sehr hölzern und unglaubwürdig. Man könnte fast sagen, er spielt mir zu deutsch. Die Gastauftritte diverser Gesichter aus dem Musikgeschäft sind zwar an und für sich authentisch inszeniert, allerdings wirken ihre Zeilen inhaltlich oft sehr improvisiert, was dazu führt, dass sie eigentlich auch nach dem 3. Sprachbeitrag nicht wirklich etwas aussagen. Das schadet der Glaubwürdigkeit der Geschichte etwas. So ähnlich verhält es sich auch mit einzelnen Szenen, in denen die Band zusammen mit dem Regisseur oder dem Kameramann interagiert. Das ist dann ab und an trotz des Unterhaltungsfaktors etwas ungelenkt und zu wenig pointiert. An solchen Stellen wäre ein strikteres Skript vielleicht von Vorteil gewesen. Glänzen tut der Film in den Momenten, in denen die ausgefeilte Bandgeschichte mit Bildern und Videos aus früheren Tagen erzählt wird, kommentiert vom Voice-Over Dettners. Da nämlich erkennt man die starken Ideen und das große Potenzial, das diese Geschichte hergibt und das leider nicht ganz genutzt wurde. Meine persönlichen Highlights waren allerdings die Soloeinlagen von Rocko Schamoni als dümmlicher, kauziger Frontmann der Gruppe, Dickie Schubert. Er sorgt auf jeden Fall für die meisten richtigen Lacher im Film und ich freue mich riesig darauf, ihn als Bösewicht im kommenden Helge-Film zu sehen^^
Aber zurück zum Thema: Einige launige und skurrile Szenen, ein perfekter Gastauftritt von Alexander Christensen, etwas zu lockere Regie im Mittelteil und ein eher überraschungsarmes Ende ergeben eine spaßige, aber leider nicht überragende Fake-Doku, an der alle Beteiligten scheinbar dennoch Freude hatten.
6,5/10