War gestern bei der Eröffnung mit THE CONGRESS, danach kurzes Q & A mit Regisseur Ari Folman.
Nach seiner gelungenen Film Adaption von „Waltz with Bashir“, hat sich Folman dieses Mal als Vorlage Stanislav Lems „Der Futurologische Kongress“ ausgesucht. Laut seiner eigenen Aussage ist Lem der beste Sci-Fi Autor, den es gibt und da lag es für ihn nahe eine seiner Geschichten zu verwenden. Den Original Kontext, der zu Zeiten der Sowjetunion spielt und sich um einen polnischen Journalisten dreht, habe er bewusst nicht verwendet, da er selbst die UDSSR nicht miterlebt hat und er den Kontext nicht beurteilen kann und will. Die Entscheidung, die Geschichte auf die Hollywoodfilmindustrie anzuwenden kam ihm anscheinend als er mit „Waltz with Bashir“ in Cannes war und dort eine ältere Schauspielerin getroffen hat, die von niemandem erkannt wurde.
Zum Film selbst: Ziemlich mutige, nicht gerade einfache Umsetzung. Schauspielerische Leistungen sind super. Ab der Hälfte des Films wird es dann reichlich abgefahren, aber nicht zu überdreht, wie ich finde. Folman schafft es, künstlerisch anspruchsvolles Kino immer wieder aufzulockern ohne den Faden zu verlieren. Der Film ist wie eine bittersüße Frucht. Ich will ansonstens nichts verraten, je weniger man weiß desto besser. Auf jeden Fall ist THE CONGRESS ein Film, den man mehrere Male sehen sollte, weil man immer wieder etwas neues entdeckt.
Wertung: 9/10
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