Re: Filmbewertungsthread

#1705067  | PERMALINK

Kriddl

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Fantasy Filmfest Wochenende in Hamburg:


I declare War – Zwei Teams von Kindern zwischen 12 und 14 verschanzen sich im Wald und spielen Krieg gegeneinander… was als Spiel beginnt eskaliert im Laufe des Films immer mehr. Ich fand den wirklich gut gemacht, auch wenn die Identifikation mit den Kindern eher schwer fällt, war deren schauspielerische Leistung absolut super. Zwischenzeitlich rutscht das Kriegsspiel immer wieder in den Hintergrund und Themen wie Freundschaft und die herannahende Pubertät bestimmen das Geschehen. Ungewöhnlich aber gut. 7/10


100 Bloody Acres – Ziemlich böse Redneck-Splatter-Comedy aus Australien, die nie zu übertrieben und insgesamt hochsympathisch daher kommt. Der Humor ist oft subtil und selten mit dem Vorschlaghammer, die blutigen Szenen stehen nicht im Vordergrund sind aber trotzdem ständig präsent. Eigentlich wird hier nichts neues präsentiert, Spaß haben hier aber nicht nur Genrefans. 7,5/10


Aftershock – Äußerst stressiger kleiner Katastrophenfilm mit einem omnipräsenten Eli Roth. Während die ersten 40 Minuten extrem nerven, verkommt der Film – nachdem er eigentlich erst richtig losgeht – zum stumpfen Gewaltporno, der nur niedrige Instinkte bedient ohne groß eine Geschichte zu erzählen. Ein bis zwei Witzchen waren ganz nett, insgesamt aber eher ärgerlich. 3/10


Zombie Hunter – Billiger C-Zombiesplatter, in dem Danny Trejo für 5 Minuten seine Axt schwingen darf, während der Rest von unbekannten „Darstellern“ gefüllt wird. Der Film möchte alte Grindhouse Atmosphäre entfachen, versucht das aber mit einem extrem digitalen Computerlook was nicht wirklich zusammen passt und eher befremdlich wirkt. Die Handlung und die Dialoge sind egal, einige trashige Momenten können aber Spaß machen. 3,5/10


Makkhi – Jani wird vom Oberbösewicht Sudeep ermordet, da dieser an seine Freundin Bindu ran möchte. Jani reinkarniert in eine Fliege und rächt sich an Sudeep, in dem er ihm das Leben in Gestalt einer Fliege zur Hölle macht. Knallbunte Bollywood-Comedy, die extrem aufwändig erscheint, tolle Darsteller enthält und wirklich lustig ist. Absoluter Tipp, auch für Leute die nix mit Bollywood anfangen können. 8/10

Get Shorty – Das diesjährige FFF Kurzfilmprogramm war durchaus OK. Natürlich waren die üblichen seltsamen Dinger dabei, die nichts hinterlassen als ein Gähnen und ein großes Fragezeichen… die meisten Beiträge waren aber durchaus gut. Hervorheben würde ich den grandiosen „Fool’s Day“ und den skurrilen „Tumult“.


The Body – Spanischer Beitrag mit der tollen Belén Rueda (Das Waisenhaus, Julia’s Eyes), der einen erstmal komplett im Dunkeln lässt was Genreschubladen betrifft. Entwickelt sich das ganze zu einem Rachefilm, Geisterhorror oder Psychothriller?… man wird immer wieder in die Irre geführt. Am Ende fand ich alles zwar ein bisschen arg konstruiert, aber extrem spannend inszeniert und toll geschauspielert. 7/10


Revenge for Jolly! – Ich hätte nie gedacht, dass Längen Spaß machen können. Gerade in den Momenten in denen die Handlung kein Stück vorangetriebenen wird und nur wirres bierseeliges Gelaber die Szenerie bestimmt, hat der Film seine lustigsten Momente. Absolut uncoole Charaktere, sinnlose und blutige Amokläufe und viele viele Szenen in denen überhaupt nichts passiert. Eine sturzbetrunke Angelegenheit, die viele Leute hassen werden. 8/10