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Sehr gut auf den Punkt bringt es meiner Meinung nach auch ein User von schnittberichte.com, der folgenden Kommentar zu diesem Dreck hinterlassen hat:
[SPOILER]@UserXY:
je mehr man von Dir zu A SERBIAN FILM lesen muss, desto mehr muss man zwangsläufig der Meinung sein, Du gehörst definitiv zu dem Personenkreis, vor denen man den Film unbedingt wegschließen sollte. Diese geradezu kindliche Aufgeregtheit, mit der Du hier immer und immer wieder aufs Neue – dazu in niveaulosester Gossensprache – betonen musst, was genau da in den skandalösesten Szenen des Films passiert, finde ich jedenfalls ziemlich bedenklich und erweckt den klaren Eindruck, dass Du noch nicht mal annähernd 18 Jahre alt bist (womit der Film für dich sicherlich nicht geeignet ist). Du scheinst Dich einfach nur mächtig cool zu fühlen, dass Du das anscheinend ohne irgendwelche bleibenden Hirnschäden überstanden hast. Dein ganzes Auftreten hier (und damit meine ich nicht nur diese absolut unsägliche Diskussion über den Gebrauch des Wortes „Ficken“) zeigt nur, dass Du sehr unreif bist.
Was den Film angeht: ich habe ihn noch nicht gesehen und muss gestehen, dass ich kein allzu großes Verlangen habe, das in Kürze unbedingt ändern zu wollen.
Zudem würde für mich nur die ungekürzte Fassung in Frage kommen. Da es aber bisher keine legale Möglichkeit gibt, sich den Film in der ungekürzten Fassung so anzusehen, dass man auch was versteht, verzichte ich, mindestens bis sich dieser Umstand ändert (von dem Umstand abgesehen, dass ich mir einfach auch relativ sicher bin, dass ich das Gezeigte überhaupt nicht sehen will).
Verwundert bin ich über User, die hier stolz mitteilen, sie hätten sich die schwedische DVD/BD gekauft oder diese sei auf dem Weg. Zur Erinnerung: auf diesen beiden Scheiben befindet sich der Film lediglich auf serbisch. Bei den Untertiteln hat man die Wahl zwischen schwedisch, finnisch, norwegisch und dänisch. Was also sonst als die pure Gewaltgeilheit und/oder das Prahlen mit dem Besitz der Scheibe könnte der Grund dafür sein, sich diese Version zu kaufen?! Beschämend!
Sofern der Film wirklich eine Intention oder eine Message hat, werdet ihr sie nicht verstehen können – und das schon alleine deshalb, weil ihr die sprachliche Barriere nicht überwinden könnt!
Und zuletzt zum – alles überschattenden – Thema „Gewalt“: ich habe keine Ahnung, wie verstörend die Szenen tatsächlich ausgefallen sind, aber aufgrund des allgemeinen Tenors sind hier anscheinend tatsächlich wieder Grenzen überschritten worden, die bisher Bestand hatten. Das wäre im Grunde erstmal lobenswert, schließlich sollte man bedenken: das Kino hat schon immer Grenzen ausgelotet und weiter verschoben. Wäre das nicht passiert, würden wir heute noch im Kino sitzen und uns bei Sachen wie Hitchcock’s THE BIRDS in die Hosen machen.
Filme von Herschell Gordon Lewis etwa wurden ihrerzeit als Teufelswerk verdammt, heutzutage ist man dankbar, dass der Mann die – damals bestehenden – Grenzen weiter verschoben hat, schließlich verdanken wir ihm die Geburtsstunde des Splatterfilms (der heutzutage in – mindestens! – den Massen produziert wird wie Dramen und Komödien, ohne dass sich noch jemand darüber echauffiert!) Auch war damals der Aufschrei riesig, als Regisseure wie Umberto Lenzi und Ruggero Deodato ihre Kannibalen von der Leine gelassen haben. Und wer erinnert sich nicht an den – zumindest damals – grandiosen Schock, als George Eastman am Ende von ANTROPOPHAGUS den Fötus verspeist hat?!
Nur sollten alle, die sich hier für A SERBIAN FILM aussprechen, auch über Folgendes mal nachdenken: mittlerweile sind wir an einem Punkt derartiger Abgestumpftheit angelangt, dass es langsam aber sicher in höchstem Maße bedenklich wird, wie wir weiter und weiter abstumpfen und immer – eigentlich – undenkbarere Inszenierungen brauchen, damit es wieder etwas gibt, über das es sich hitzig zu diskutieren lohnt.
Nachdem nun also ein Neugeborenes von einem Mann vergewaltigt wurde, ist die erschreckende Frage: was soll danach noch kommen? Jetzt, wo ich drüber nachdenke, fällt mir tatsächlich nichts mehr ein, was ich noch abstoßender und widerwärtiger und zutiefst verachtenswerter finden sollte als eine solche Szene. Irgendwo sind die Grenzen einfach erreicht, irgendwann kann man Dinge nicht mehr mit der lapidaren Äußerung abtun, das sei Kunst und Kunst dürfe alles. Auch der Kunst sind Grenzen gesetzt – die Vergewaltigung eines Neugeborenen gehört für mich ganz klar zu den Sachen, die ich nicht sehen will (und über deren bloße Existenz ich angemessen erschüttert bin).
Und da können nun noch so viele „ultraharte“ Gorehounds a la UserXY kommen und argumentieren, so schlimm sei das Ganze doch gar nicht oder man könnte es – mit festem Magen – schon gut durchstehen: es verstärkt meinen Eindruck höchstens noch, dass diese Entwicklung des Zeigbaren mit äußerster Vorsicht zu betrachten ist.
Und diejenigen, die den Film für „doch gar nicht sooo hart“ halten, sollten mal in sich gehen und ernsthaft darüber nachdenken, ob sie tatsächlich so viel mehr drauf haben als alle anderen – oder vielleicht doch viel weniger.
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Only death is certain. http://www.musik-sammler.de/sammlung/mrpsycho