Re: Filmbewertungsthread

#1707453  | PERMALINK

MrPsycho

Registriert seit: 07.01.2009

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Saro[…] Ich finde, es ist auch irgendwann mal gut mit dem Grenzenüberschreiten.

Im Tenor mit dem von mir zitierten Schnittberichte-User würde auch ich sagen: „Das Kino hat schon immer Grenzen ausgelotet und weiter verschoben. Wäre das nicht passiert, würden wir heute noch im Kino sitzen und uns bei Sachen wie Hitchcock’s THE BIRDS in die Hosen machen.“ Denn Grenzen verschieben kann man auch mit Sinn, Verstand und Intention, und das innerhalb der Grenzen der Filmkunst selbst, wie etwa Filme wie Martyrs heutzutage zeigen. Denn genau von diesem Film wird man innerlich gepackt, in eine endlose Kälte gezogen und zum Nachdenken angeregt, kurzum: Der Film erreicht und bewegt den Zuschauer.
Wenn ich mir allerdings einen Film ansehe, von dem ich ob der gezeigten Abartigkeiten gar nicht erreicht werden will (von der Unfähigkeit, überhaupt eine Intention bieten zu können, mal ganz abgesehen), weiß ich, dass hier nicht nur persönliche Grenzen überschritten werden, sondern auch die Grenzen der Filmkunst selbst.
Insofern ist natürlich bei vielen Filmen durchaus eine Abwägung geboten und erwünscht, die sich mit dem Kunstbegriff des Films und den widerstreitenden Interessen anderer auseinandersetzt (so funktioniert ja z. B. auch der deutsche Jugendschutz). Dass A Serbian Film allerdings in keinster Weise mehr zu dieser Kategorie Film zählt, ist zu erwähnen wohl hinfällig. Genau wie wohl jedes andere Wort, dass man über diesen auf DVD gepressten Dreck verliert.