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Achtung Spoiler: Hat im Großen und Ganzen mit seinen sympathischen Charakteren und subtilen Gruselmomenten durchaus Spaß gemacht, bereits der serientypische Vorspann vor jeder Folge verbreitet gruseligen Charme. Die Serie startet wirklich äußerst stark, versteht es, den Zuschauer mit der Geschichte des Gruselhauses und den Leuten dahinter in seinen Bann zu ziehen. In Rückblenden wird pro Folge stets ein weiteres düsteres Kapitel des Hauses aufgedeckt, auf das die Folge selbst dann wieder Bezug nimmt. Auch punktet die Serie mit klassischen, wohlig-schaurigen Grusel- und Geistermomenten, auf die sich der Zuschauer (und die Hausbewohner) zunächst keinen Reim machen kann und im Dunkeln gelassen wird. Positiv fällt auch auf, dass dafür nicht einmal allzu viele der heutzutage viel zu abgedroschenen Jumpscares vonnöten sind. Und die junge Version von Moira ist einfach verboten sexy.
Das einzige große Problem, mit dem die Serie zu kämpfen hat, ist der zweite Teil ab ca. Folge sieben bis acht. Ab diesem Zeitpunkt ist die Katze aus dem Sack, die Geschichte um das Haus und dessen Geister wird gelüftet und – sehr zum Leidwesen der zweiten Staffelhälfte – der Grusel- und Spannungsbogen für den Rest der Laufzeit extrem runtergefahren, der Fokus liegt dann eher auf das Verhältnis der toten Hausbewohner untereinander. Stellenweise wirkt die zweite Hälfte sogar eher wie eine Daily Soap mit Geistern, in der in erster Linie darum gestritten wird, wessen Babies die weibliche Hauptperson denn nun jetzt austrägt und wer unter den Geistern ein Recht auf diese hat. Das ist als eigentlicher Höhepunkt einer Gruselserie dann doch recht enttäuschend, hier wurde sehr viel Potential verschenkt. Selbst das Ende stellt nur begrenzt zufrieden, wartet es doch weder mit keinem richtigen Twist auf noch bringt es die Geschichte als Ganzes zu einem richtigen Ende.
Fazit: Die originelle Idee, Horror in Serie gehen zu lassen und die in der ersten Hälfte dieser Staffel mehr als exzellenten Umsetzung dieser Idee macht American Horror Story durchaus sehenswert. Schade ist nur, dass dem so mühselig aufgebauten Spukkonstrukt im Laufe der Spielzeit das Fundament weggezogen wird – da ist noch Luft nach oben.
7/10
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Only death is certain. http://www.musik-sammler.de/sammlung/mrpsycho