Re: Filmbewertungsthread

#1708035  | PERMALINK

Saro

Registriert seit: 13.10.2010

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NovocaineIch habe es auch als Frage verstanden und sie beantwortet. Keiner der beiden Filme weist Merkmale eines Prequels auf. Für mich ist der Gedankengang, dass es sich um Prequels handeln könnte, nicht nachvollziehbar.

MrPsycho[…] ist eigentlich nur die logische Konsequenz bzw. die Kehrseite der ersten Hälfte, die sich ja nur mit der psychischen Entwicklung des jungen Michael beschäftigt.

Während das Original lediglich mit dem Mord an seiner Schwester beginnt, ist die erste Hälfte des Zombie-Reboots biographischer Natur, Mr. Psycho schrieb es ja. Weil es somit eine richtige Vorgeschichte zum Original gibt, sich aber ab einem gewissen Punkt die chronologischen Abläufe zu überschneiden/decken beginnen, stellte ich die Frage in den Raum, ob man Zombies Version als eine Mischung aus Prequel, also Vorgeschichte zum Teil 1, und Reboot betrachten kann.

DeathHuman
Was halten denn die anderen hier so vom Remake?
Saro, du schaust doch gern Horrorfilme, oder?
Deine Meinung dazu?

Als Fanboy für Horrorfilme aus diesem Jahrzehnt (auch wenn Halloween Ende der 70er erschien, zähle ich es einfach mal zu den 80ern^^), hege ich natürlich eine Menge Sympathie für die Halloweenfilme, und somit hat das Original natürlich einen festen Platz in meinem Herzen. Seitdem ich jedoch regelmäßig lese, bemängel ich immer öfter das nicht ausgeschöpfte Potenzial der Geschichten und die fehlende bzw. in meinen Augen ungenügende Einführung der Charaktere. Unter diesem Gesichtspunkt konnte mich besonders die erste Hälfte des Zombie-Reboots begeistern! Ich sehe diese erste Hälfte gerne als Ergänzung zum Original. Die zweite Hälfte dieser Neuinterpretation, besonders aus den Augen eines Jugendlichen betrachtet (sofern mir das möglich ist^^), der Carpenters Meisterwerk möglicherweise als eingestaubt empfindet und natürlich unter dem Banner eines Reboots gesehen, kann mich im Rahmen dessen ebenfalls überzeugen. Wie bei Freddy, kommt auch der neue Michael um einiges asozialer rüber, der ist ja ’ne richtige Kante^^ Finde ich nicht verkehrt, aber es werden für mich halt nie die echten Michael und Freddy sein.
Den Charme und die Atmosphäre des Originals vermag das Reboot jedoch nicht einzufangen, weshalb ich das Original nach wie vor favorisiere.
Als totalen Rohrkrepierer empfand ich hingegen Zombies zweiten Teil, was aber nicht zuletzt an der deutschen Schnittversion lag. Da wurde ja mit dem Aufdruck „Director’s Cut“ richtig Kunden- und Fanabzocke betrieben. ich weiß, dass Director’s Cut nicht gleich Uncut bedeutet, aber bei allen den Director’s Cuts in meiner Sammlung, handelt es sich um Ergänzungen zu den Uncut-Versionen, und es fällt mir extrem schwer zu glauben, dass dies die bevorzugte Schnittversion eines Rob Zombies sein soll. Diese pschologischen Elemente des Film gefallen mir, aber der Rest wurde kaputt gemacht. So behalte ich als Highlight des zweiten Teils den Abspann in Erinnerung, der mit einer genialen Coverversion von Nazareths „Love Hurts“ durch Nana Vernon gekrönt wird.