Re: Filmbewertungsthread

#1708037  | PERMALINK

Saro

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Let Me In (2011) 5/10

Müsste ich diese amerikanische Adaption des schwedischen Originals „Let The Right One In“ mit wenigen Worten beschreiben, würde meine Wahl auf „Rüdiger, Der Kleine Vampir für Erwachsene“ fallen.
Er ein zwölfjähriger Außenseiter, der in der Schule von einer Gruppe Rowdies drangsaliert wird und sie ein Mädchen, das kürzlich in seine Nachbarschaft zog und vor x Jahren im Alter von 12 zum Vampier wurde. Was ich dem Film lassen muß ist, dass er einen Gegenpart zu den ganzen Kuschel-Gay-Vampirchen-Filmen wie Twilight bildet, es durch die doch recht tiefgründige Story allerdings auch schafft, sich die Tür offen zu halten, ein Publikum fernab der Horror-Fans anzusprechen.
Wie das halt so ist, entwickelt sich erst eine Freundschaft und später sowas wie die ersten Gehversuche auf dem Terrain der Romantischen Gefühle, was den Film immer wieder richtiggehend „süß“ werden lässt ^^ Nichtsdestotrotz ist Abby nunmal ein Vampir und als solcher muß sie sich ernähren, was natürlich entsprechend blutig ausfällt. Als cool empfand ich die Art, wie animalisch sie über ihre Opfer herfällt, das bildet nämlich ein gelungenes Kontergewicht zu dem ganzen süßen Zeugs und dem sehr verhältnismäßig schüchternen Charakter Abbys.
Nun. Der Film war nicht das, was ich erwartete, und über nicht unerhebliche Strecken empfand ich ihn als langatmig. Trotz seiner unkonventionellen Ader, behielt der Film doch auch jede Menge klassische Elemente bereit: So durfte sie ein Haus nur betreten, nachdem man sie explizit einlud, sie schlief tagsüber in verdunkelten Räumen und wenn sie etwas anderes als Blut zu sich nahm, vergiftete es sie. Man kann es als einfallslos oder als Stinkefinger in Richtung der modernen Vampirstreifen sehen. Ich tendiere zu Zweitem.

Fazit:
Schlecht war der jedenfalls nicht. Ich gehöre wohl einfach nicht zum Klientel, das sich von dieser Art Film angesprochen fühlt. Mit Vampiren habe ich es in den meisten Fällen eh nicht so. Und trotzdem empfand ich ihn auf seine Art erfrischend, mutig und auch cool – einfach nur aus dem bereits erwähnten Grund, dass er mal so gar nicht in die gleiche Kerbe wie andere Filme des Genres schlägt. Darüber hinaus ist die schauspielerische Leistung der jungen Darsteller wirklich klasse! Der ganze Fokus ist auch auf die beiden Turteltäubschen ausgerichtet, so wird zum Beispiel bei entsprechenden Konversationen nie das Gesicht von Owens Mutter gezeigt. Tortzdem kommt der Film bei mir nicht über die 5er-Grenze hinaus.