Re: Filmbewertungsthread

#1708039  | PERMALINK

Novocaine

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Saro

Während das Original lediglich mit dem Mord an seiner Schwester beginnt, ist die erste Hälfte des Zombie-Reboots biographischer Natur, Mr. Psycho schrieb es ja. Weil es somit eine richtige Vorgeschichte zum Original gibt, sich aber ab einem gewissen Punkt die chronologischen Abläufe zu überschneiden/decken beginnen, stellte ich die Frage in den Raum, ob man Zombies Version als eine Mischung aus Prequel, also Vorgeschichte zum Teil 1, und Reboot betrachten kann.

Das sehe ich ganz und gar nicht so. Es ist ja ein kompletter Neueinstieg. Die Vorgeschichte bei Carpenter war gegeben. Eines Tages überkam es den Jungen einfach. Ein ganz normales Kind in der Kleinstadt, normale Eltern, normales Leben. Das Remake hat zwar Homagen, Anlehnungen, Entlehnungen und was auch immer an das Original, fügt aber nichts hinzu, das das Original in irgendeiner weise komplettieren würde. Das Remake beschreibt die Entstehung Michaels neu, welche nicht mit der Einführung im Original nicht kompatibel nicht. Dadurch kann es kein Prequel mehr sein.
Vergleichen wir das mal mit Prometheus: Hier hat man eine frühere Evolutionsstufe der Xenomorph und einen Plot, der nicht direkt mit Alien in Verbindung steht, diesem Film aber auch nicht widerspricht. Prometheus setzt also eine Ergänzung vor die Alien-Geschehnisse, ohne Elemente aus dem ursprünglichen Film auszuschließen (natürlich fehlt da noch ein weiterer Film, der die Verbindung zwischen den Erzählungen schafft und da kann einiges schief gehen). Und genau das schafft Zombies Remake nicht. Der neue Einstieg bei Zombie schließt Carpenters Einstiegspunkt aus. Bei Zombie der soziopathische Hühne von mehr als zwei Metern, der durch sein Umfeld gewalttätig geworden ist, bei Carpenter ein vollkommen normaler Junge, der urplötzlich böse wurde und seine Stärke aus einem unerklärlichen Tötungsantrieb bezieht. Und deswegen kann es nur ein Remake/Modernisierung/Neuinterpretation sein, aber kein Prequel. :haha:

so, nun noch mal zum Thema:
The Purge: Die Säuberung
Erschreckend dämlicher Film: die Legitimität des ganzen Grundgedankens ist zu keiner Zeit gegeben, Ethan Hawke erschien mir noch nie soooo untalentiert, Logiklöcher lassen grüßen und das dort entworfene/angestupste Gesellschaftsbild ist so hohl/lückenhaft, dass es noch nicht mal als Kartoffelsieb taugt. Der Film ist so bescheuert, den Amis würde ich sogar die Umsetzung in die Realität zutrauen… Um ehrlich zu sein, mir fällt nichts ein, wofür der Film überhaupt einen Punkt verdient hätte… er sieht nicht zu billig aus, das wärs auch schon. 0/10

The Grudge
Ja, sehr guter Horror. So ein Mist auch, dass die Japanologie bei uns mit im Institut sitzt. 9/10

The Grudge 2
Immer noch sehr gut, obwohl die Weiterspinnung der Hintergrundgeschichte etwas erzwungen wirkte. 8/10

The Grudge 3
Berechenbar und nicht mehr annähernd so unheimlich, es wurde viel schlechter mit Kamera, Örtlichkeiten und Beleuchtung gearbeitet, wirkte viel zu amerikanisch und hat schlicht seinen Charakter verloren. 5/10

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