Re: Filmbewertungsthread

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Der Zerquetscher

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Kampfstern Galactica (USA, 1978)

Der Kinofilm zur späteren Serie beginnt mit freudiger Erwartung ob eines bevorstehenden Friedendsschlusses zwischen den Menschen und einem Roboterimperium. Der friedensbewegte Präsident der Menschen hofft in die Geschichte eingehen zu können als der Mann, der die tausend (!!!) Jahre Krieg beendet hat. Leider sind die Avancen der bösen Zylonen nur Spiegelfechterei, um die Menschen in Sicherheit zu wiegen. Dabei kommt ihnen gerade recht, dass der Präsi verbietet, die Zylonen mit übermäßiger Militärpräsenz zu verärgern und damit den Friedensschluss zu gefärden. Postwendend wird soviel Gutmütigkeit die Rechnung präsentiert und fast die gesamte Flotte sowie alle unbewachten Kolonien der Menschen werden von den blankpolierten Blechkameraden zu Sternenstaub zerbröselt. Einsam zieht die Galactica fortan mit einer kleinen Flotte Überlebender durchs All auf der Suche nach dem kleinen blauen Planeten der Vorväter.

Im Jahr 1978 gedreht, meint der Film – wie auch später die Serie – auf den Star Wars Zug aufhüpfen zu müssen. Dabei ist das Szenario insgesamt etwas finsterer und die Effekte wesentlich billiger. Auch wird versucht, ähnlich wie bei Star Wars, eine komplexe Märchenwelt zu erschaffen, was allerdings nur halbherzig, wenig durchdacht und damit wenig faszinierend gelingt. Politisch wird es auch ein bisschen, denn die mittellosen Flüchtlinge der Kolonien müssen sich von den ihren Besitz hortenden Reichen ihre Nahrungsmittel ertrotzen. Außerdem lernen wir, analog zur damaligen Diskussion zum Nato-Doppelbeschluss, wer die Flinte ins Korn wirft, erntet keinen Frieden.

Mit gehörigem Nostalgiebonus (letztmalige Sichtung war, glaube ich, ungefähr 1989), denn als Kind habe ich diese Serie abgöttisch geliebt: 7/10

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Wenn die Vernunft häufiger ihre Stimme gegen den Fanatismus erhebt, dann kann sie die künftige Generation vielleicht toleranter machen, als die gegenwärtige ist; und dann wäre schon viel gewonnen. Friedrich der Große