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Kann da zum Großteil zustimmen. Insbesondere ist schade, dass der Film nach dem doch sehr starken Beginn seine Hauptlänge im Mittelteil findet, in der mir Leo „so weit die Füße tragen“ DiCaprio etwas zu wenig gesprochen, nichtsdestotrotz jedoch eine tolle (wenn auch nicht seine beste) schauspielerische Leistung abgeliefert hat. Denn da er bereits für The Wolf of Wall Street keinen Oscar bekommen hat, wird das dieses Jahr wohl auch auch wieder nix.
Was abseits der Landschaftsbilder an Stärken noch unbedingt zu erwähnen ist, ist die düstere und raue Inszenierung. The Revenant ist eine Reise in einzig dunkle Gefilde des Menschseins, in denen die Angst selbst allgegenwärtig ist. Diese negative Atmosphäre des Films erreicht den Zuschauer ziemlich gut und drückt ihn schon etwas nieder – und das nahezu den kompletten Film über.
Ebenfalls unbedingt zu erwähnen ist der Soundtrack, der die Stimmung des Films perfekt unterstützt und ergänzt, allein das Theme des Films sorgt für eine bedrückende Atmosphäre und versteht es, den Hörer zu berühren und zu vereinnahmen. Die Musikuntermalung verbreitet meist – insbesondere in den ruhigen Parts – ein flaues Gefühl des Unbehagens, der Unsicherheit, des Verlorenseins und lässt einem dadurch das Leid der Hauptfigur umso mehr spüren. Für mich ist daher The Revenant schon jetzt der Anwärter schlechthin für die beste Filmmusik des Jahres.
Insgesamt ein durchaus sehenswertes Stück Film, das definitiv nicht an den Stimmen des Mainstreams gemessen werden sollte. The Revenant ist grob, wild und negativ. Leider ist er jedoch auch – bei aller Liebe zur Filmkunst – eines: Zu langatmig im Mittelteil.
7/10
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Only death is certain. http://www.musik-sammler.de/sammlung/mrpsycho