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Mal ein kurzer Kommentar zum Thema „Unheilige Allianzen“:
1) Das Buch strotzt nur so vor Fehlern: Falsche Titel, Bandnamen etc.
2) Zitate werden in der Tat aus dem Zusammenhang gerissen: Siehe Funeral Procession…
3) Es werden nur Sekundärquellen zitiert.
4) „UA“ ist methodisch fragwürdig: Es wird eine sehr weite Definition von Rechtsradikalismus und dessen Merkmalen vorgenommen, dann wird diese Definition benutzt, um Bands als rechtsradikal einzustufen. Klassische Zirkelschlüsse sind die Folge. Scheint gerade im Trend zu liegen: Ene, mene, muh – ein Nazi, das bist du!
5) Von dieser „Methode“ besonders betroffen ist die Pagan-Szene: Kommt Thor drin vor, dringt rechte Musik dir ans Ohr? Quark!
6) Wo harte Beweise fehlen, wird gerne mit Andeutungen oder Vergesellschaftung gearbeitet. So entsteht zum Beispiel leicht der Eindruck, Enslaved seien eine rassistische Band. Bei genauem Lesen steht das zwar nicht explizit dort, aber der Kontext reicht zum bösen Verdacht. Das ist reichlich infam, und im Fall von Enslaved ausgemachter Schwachsinn.
7) Andere Medien haben das Buch als „Beweis“ benutzt, um gleich die ganze Szene mit braunem Schmutz zu übergießen. Dies geht aber über die Kritik der Autoren hinaus, und demonstriert meist nur die Unkenntnis der Macher.
8) Leider ist „Unheilige Allianzen“ dennoch wichtig und notwendig, weil es sonst nichts in diese Richtung gibt. Und will einer ernsthaft behaupten, es gäbe keine Probleme mit Rechtsradikalen in der Szene? Also etwas mehr Respekt vor Dornbusch und Co., wenn ich bitten darf – bei aller nötigen Kritik.
AMSG!
GunnaR
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Winter is coming!