@Totaldesaster: für das Phänomen „darf ich das sagen?“ gibt es ein Wort auf Italienisch (keine Ahnung, ob es auf Deutsch auch gibt: Perbenismo.
Man macht sich also mehr Sorgen darüber, wie es wohl rüberkommen kann, wenn man es sagt, als ob es wohl ein Problem ist, dass man sowas denkt. Dass hat glaube ich hauptsächlich mit einem geschichtlichen Komplex zu tun, dass die Österreicher und die Deutschen gemeinsam haben.
Man muss als Deutsche oder Deutschsprachiger gegenüber dem Rest der Welt ja „vorsichtig sein“, weil man ja sonst nicht weiss, auf was für Schlüße die Anderen kommen mögen.
Natürlich muss das keineswegs bewusst passieren. Mir ist es aber schon aufgefallen, dass der Durchschnittsdeutsche/ Durchschnittsösterreicher sich viel mehr Sorgen darüber macht, wie er „auszusehen“ hat, als über die Gedanken und die Mentalität, die hinter dem guten Verhalten stecken.
Was ich irgendwo auch verstehen mag. Ich weiss nicht, ob es überall so ist, aber nicht nur einer (hauptsächlich Idioten) in meiner Familie oder in meinem Bekanntenkreis in Italien, haben auf die sprachliche Zugehörigkeit meines Freundes mit einem „witzig gemeinten“ (wie kann man über sowas Witze machen? Keine Ahnung) „Sieg heil!“ geantwortet. Ich glaube, der Deutsche ist gebrandmarkt und muss also ständig aufpassen, dass er nicht den Eindruck des „bösen Deutschen“ verbreitet.
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