Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Talkpit › Wrestling › Re: Wrestling
2007 hatte ich schon das Gefühl, dass der nicht alt wird. Zu bleich, zu dick, zu krasser Charakter. Wenn dann noch Medikamente-Abhängigkeiten o.ä. dazu kommen, siehts düster aus.
Ich denke, dass die vielen Herztode im Wrestling nicht nur mit Steroiden und Drogen zusammenhängen, sondern auch mit Überforderung, Stress, kaputtem Lebenswandel und zu vielen und zu häufigen körperlichen Belastungen.
Das Problem ist, dass Wrestler zwar die Leistung eines Hochleistungssportlers erbringen, dabei aber nicht ebenso auf die Gesundheit achten. Es wird geraucht, getrunken und man schläft auf Tour zu wenig. Manche kiffen auch oder nehmen Koks. Verletzungen werden nicht auskuriert. Einfach abtapen oder ignorieren und weiter gehts.
Wrestling ist Exzess, Maßlosigkeit und das sich hinwegsetzen über menschenmögliches. So wird man weder alt, noch glücklich.
Einer der wenigen, der es richtig gemacht hat, ist Shawn Michaels. Sex, Drugs & Rock ‚N Roll nur bis Anfang 30. Dann Familiengründung, seelische Festigkeit im spirituellen gesucht (in seinem Fall das Christentum), den muskulösen Körperbau in Richtung Cardio-Typ umtrainiert und nach langer Zeit mit reduziertem Programm zurückgekehrt und bei grossen Shows im Alter von knapp 45 Jahren immer noch sportlich einer der besten, ohne dabei komplett kaputt zu gehen. Andere schaffen diesen Absprung nicht und sind mit 40 tot.
Meienr Meinung nach sollte man sich wirklich bewusst darüber sein, dass man als Fan dem Wrestling erst die Bedeutung gibt, die andere Menschen dazu veranlasst Ruhm, Reichtum und Freiheit in diesem Unterhaltungs-Sport zu suchen. Wer Geld für die WWE ausgibt, investiert in eines der skrupellosesten Unternehmen der Welt. Zwar versucht man in den letzten Jahren verstärkt diese Exzesse zu vermeiden, ist dabei aber nicht konsequent genug, da das Business im Prinzip danach verlangt.
Wrestling ist kein Fake. Wrestling ist so extrem wie es aussieht und zerstört etliche Menschen-Leben. Das teuflische daran ist, dass es dennoch eine so verdammt unterhaltsame und packende Geschichte ist, dass die Neugier auf das weitere Geschehen jegliche Moral untergräbt. Schnell ist der letzte Todesfall vergessen und die grünen Stagelights gehen wieder an „Are you ready?“
--