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paar sachen, die mich diese woche ganz besonders beschäftigt haben:
Foals – Total Life Forever
„Antidotes“ hat ihnen zahlreiche Türen geöffnet. Auf Nummer sicher gehen jedoch andere: „Total Life Forever“ markiert fast schon einen Stilbruch, lässt den alten Indie-Mathrock-Bastard nur noch selten durchschimmern. Stattdessen dominiert nun eine entspannte, ausgeglichene und subtile Atmosphäre – irgendwo fröhlich, aber nie zu heiter; nachdenklich und verträumt, aber nie melancholisch. „Total Life Forever“ wirkt somit wie das Cover: Ein Sprung ins erfrischende Wasser. Zeit zum entspannen, Zeit sich von der sonst gegenwärtigen, hektischen Welt abzulenken; dabei aber keine Schlaftablette, sondern schon auch immer mal durch intensivere Momente geprägt. Besser als „Antidotes“? Schwer zu sagen. Auf einen so guten Vorgänger mit so einer – ja, bleiben wir mal dabei – erfrischenden Entwicklung zu antworten und dabei so unverbraucht und aufregend zu klingen ist jedoch besser als alles, was man sich im Vorfeld sonst so diesem Nachfolger gegenüber ausgemalt hat.
Jefferson Airplane – Surrealistic Pillow
„Somebody To Love“ oder „White Rabbit“ kennt man ja sicher – große Nummern einer Zeit, die so weit von meinem Geburtsjahr entfernt liegt, dass ich mir da gar keinen Kommentar erlauben möchte, dessen Spirit man jedoch durch „Surrealistic Pillow“ auf sehr aufregende Art einatmen kann. Gerade diese beiden Nummern sind dabei auch als Aushängeschilder dieser Platte zu bezeichnen: „Somebody To Love“ allein schon durch seinen markanten Refrain und diesem gewissen lockeren, und „White Rabbit“ wegen diesem so unglaublich gutem, für eine solche Platte ungewöhnlich düsteren Hauptriff – und der Kunst, das Ganze doch noch mit Optimismus auszuschmücken. Ansonsten bietet „Surrealistic Pillow“ entspanntes, manchmal fast schon psychedelisches Material mit einprägsamen, mehrstimmigen Gesang, ganz tollen Gitarren und diesem gewissen rohen 60s-Charme.
The Velvet Underground – White Light/White Heat
Zugegebenermaßen ein Album bzw. eine Band, bei der ich noch ganz am Anfang stehe. Dennoch musste ich einfach ein paar Zeilen dazu verlieren. Als – so hört man das zumindest – Vorreiter des Noise-Rocks haben sie inmitten der 60er fast schon punkige Tendenzen (und das noch bevor es überhaupt sowas wie Punk gab) mit diesem damals so beliebten, psychedelischen in längeren, unkonventionell arrangierten Songs verbunden. Während „Lady Godiva’s Operation“ da zwar auch schon etwas neben der Spur wirkt, jedoch eine gewisse Eingängigkeit durchaus versprüht, sind Nummern wie „The Gift“ oder das über 17-minütige „Sister Ray“ völlig der Abwegigkeit verfallen. Gesprochenes legt sich da über quietschende Gitarren, krächzender Lärm wird durch Effektpedale gejagt – und generell wirkt das alles so wüst und überladen, das man erstmal inne halten muss. Wird bei mir wohl sicher noch sehr viel häufiger laufen müssen.
Dirty Money – No Escaping This
Bin da Spätzünder, muss ich zugeben. Tolle EP aber, auch wenn’s wohl die letzte sein wird – bald ist ja deren letzte Show. Was geboten wird? Dreckigster, straighter Hardcore ohne Schnörkel, ohne großen Pathos – einfach nach vorne. Dabei aber eben gut und charakterstark genug, um aus der Masse an gleichklingender Hardcore-Bands hervor zu stechen.
Decapitated – Nihility
Geht mir immer besser rein, wobei mir noch etwas Biss und Atmosphäre der „Organic Hallucinosis“ fehlt.
Messiah – Choir Of Horrors
Mausert sich immer mehr zum Alltime-Fave. Erinnert mich irgendwie an die „Leprosy“ von Death, weil sie zwar im Riffing schon recht simpel und einfach ist, dieses jedoch in beinahe schon progressive Strukturen erst so richtig spaßig macht. Dabei stimmt hier von Produktion über Songs über Riffs bis zum Gesang schlichtweg alles.