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Eminem – Recovery

Nachdem er sich vor ein paar Jahren angeblich komplett aus dem Musikgeschäft verabschiedet hat erlitt Slim Shady letztes Jahr einen Rückfall – „Relapse“. Die Meinungen über das Comeback Album fielen allgemein sehr gespalten aus und waren größtenteils negativ. Klar gab es hier ein „3A.M.“ oder da ein „Beautiful“. Aber der Rest war teilweise krampfhaft witzig und langweilig.. Eben jene Seite von Eminem die schon immer eher mittelmßig war. Seine Stärke waren die ernsten Songs mit welchen er auch seine größten Charterfolge feiern konnte („Stan“, „Loose Yourself“). Nun also die Erholung, die Entziehung – „Recovery“.
„Cause some things just don’t change
It’s better when they stay the same
Althought the whole world knows your name
So on the biggest days they came to see you spit your game“
Eminem klingt schon im Intro des Openers „Cold Wind Blows“ wieder so aggressiv wie zu seinen Anfangszeiten. Der Song kommt mit einem pumpenden, düsteren Hammerbeat und einem Ohrwurmrefrain daher. Verdammt, das ist Slim Shady! Was für ein Wahnsinnseinstieg! Und Marshall Mathers lässt zugleich einen noch besseren Song von der Leine: „Talkin‘ 2 Myself“ mit Gastsänger Kobe. Ein Song mit einem toll gesungenen Refrain von Kobe und tollen Strophen von Em. Mit „On Fire“ folgt zwar erstmal ein etwas unspektakulärerer Track der aber dennoch von großer Qualität ist. Wo wir gerade schon von Agressivität gesprochen haben – „Won’t Back Down“ ist ja wohl ein Hammer. Super druckvoller Refrain von Pink und arschaggressive Strophen von Slim Shady. So gehört sich das. Und wer bei „Going Through Changes“ den Prince Of Darkness höchstpersönlich – nämlich Ozzy Osbourne sampelt hat sowieso schon gewonnen.
„I’m not afraid to take a stand
Everybody come take my hand
We’ll walk this road together, through the storm
Whatever weather, cold or warm
Just let you know that, you’re not alone
Holla if you feel that you’ve been down the same road“
Und Eminem wird nicht müde sofort das nächste Highlight folgen zu lassen: die Singleauskopplung „Not Afraid“ – quasi Eminems Neugeburt. Hier kritisiert er mit der Zeile „Let’s be honest, that last Relapse CD was „‚ehhhh'“ sein letztes Album selbst. Selbsteinsicht ist halt auch ein guter Weg zur Besserung. In eine ähnlich persönliche Kerbe schlägt danach „Seduction“. Auch hier gilt: Hammerbeat, Hammerstrophe, Hammerrefrain. Hit-Kandidat. Darauf verwurstet er zusammen mit Lil Wayne sogar den Haddaway-Hit „What Is Love“ zu „No Love“. Amüsant aber schlussendlich auch verzichtbar. Das folgende Songtrio „Space Bound“, „Cinderella Man“ und „25 To Life“ funktioniert wieder fantastisch bevor mit „So Bad“ der erste (wenn man „No Love“ ausklammert) Spaßsong der Scheibe. Dennoch gut weil nicht krampfhaft witzig.
„You dream of trading places, I have been changing faces
You cannot fill these shoes, there is too much to lose
Wake up behind these trenches, you run around defenceless
There is too much to lose, You cannot fill these shoesI just wanna be famous
But be careful what you wish for!“
„Almost Famous“ heitß der Killersong mit dem ironischen Text. Ein absolutes Albumhighlight. Aber spalten wird vor allem ein Song: die nächste Singeauskopplung „Love The Way You Lie“. Ein Duett mit Rihanna, einer der nevigsten Stimmchen der letzten Jahre. Doch überraschender- oder glücklicherweise hält sie sich bei dem Song relativ zurück und schafft so nur einen verdammten Ohrwurmrefrain.
„Recovery“. Es hätte keinen besseren Albumtitel für dieses Album geben können. Slim Shady ist endgültig zurück und zeigt der Konkurrenz wieder wo der Hammer hängt. Und der hängt nach diesem Album verdammt hoch. Hoffen wir das Marshall Mathers ab sofort immer genauso hoch wenn nicht noch höher greifen kann.
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“