Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Tiz

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Nezyraelfates warning und rush 🙂

Fates Warning – Parallels

Ursprünglich war ich eigentlich immer nur Befürworter der Arch Phase von FW, da mir der neuere, ruhigere Stil eher weniger zusagt. Doch mit der Zeit machte es wie so oft *klick* mit der älteren Phase und nun bin ich mich am Durcharbeiten der Diskographie. Nachdem mir das elektronisch – düstere 2000er Album „Disconnected“ schon sehr zusagte, wagte ich mich an das Album, das meistens als Meisterwerk der Alder Phase betitelt wird, „Parallels“.

„Leave The Past Behind“ stellt ein wohl perfekter Opener für das Album dar. Nur mit Pianoklängen unterlegt singt das Gesangsgenie Alder schon zu Anfang unglaublich und gefühlsvoll. Nach diesem kurzen Intro wird der Song rockiger und präsentiert sich wie das ganze Album irgendwo zwischen Heavy Metal und Prog Rock. So wartet der Opener mit einem wunderbaren Refrain auf, während die Strophen eher ruhig gehalten werden und vom Keyboard getragen werden. Was allerdings auch auffällt, ist, dass der Song eine eher einprägsame Struktur besitzt und dadurch nicht unbedingt als komplex betitelt werden kann, auch wenn das Solo grossartig ist. Und dies zieht sich durch das Album durch, grossartige Gesangslinien Alders gepaart mit starken Riffs.
Doch Langweile kommt trotzdem das ganze Album hindurch nicht auf, denn Fates Warning verstehen es, diese eher eingängige Mischung perfekt zu präsentieren. So erinnert „Life In Still Water“ vom Gitarrenspiel her starkt an die amerikanischen Kollegen von Queensryche. Und über allem thront wiederum Alders Gesang, und man merkt, auf diesem Album wird eines gross geschrieben: Emotionen. Diese werden perfekt durch den Gesang widergegeben und zeigen den Unterschied zu anderen grossen Bands wie Dream Theater oder Psychotic Waltz. Alder macht hier alles richtig, man soll nur mal den Refrain von „Life Still Waters“ oder das grandiose „Point Of View“ anhören, Gänsehaut pur.
Ausserdem muss man sagen, dass das Album mit der Zeit auch noch weiter an Komplexität gewinnt, schon „Life In Still Waters“ zegit dies mit einigen sehr stark gesetzten Breaks und wiederum mit einem genialen Solo.
Doch der Höhepunkt des Album folgt dann mit dem längsten Track „The Eleventh Hour“. Perfekt aufgebaut erreichen Fates Warning hier den kompositorischen und emotionalen Höhepunkt. Auch wenn die anderen Songs alle irgendwo zwischen genial und sehr genial anzusiedeln sind, so stellt dieser Track doch den Höhepunkt des Albums dar.

Alles in allem könnte ich hier über jeden Song einzeln schreiben, doch eines ist sicher. Die eingängige, aber trotzdem weiterhin komplex gehaltene Musik in Verbindung mit Alders Gesang macht „Parallels“ völlig verdient zu einem Klassiker und einem Meisterwerk. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon, mich weiter in der Diskographie dieser genialen Prog Band auszutoben.

Rush – Permanent Waves

Auch bei Rush hatte ich irgendwie eher lange zu kämpfen, irgendwie waren sie mir immer ein wenig zu eingängig. Dies änderte sich mit dem Track „Working Man“ vom Debut (übrigens ein genialer Song!) und so hab ich mich auch einfach mal mit ein paar Alben dieser grossartigen Band eingedeckt. Nach dem sehr starken, hardrockigen und selbstbetitelten Debut und dem grandiosen 2112 ist „Permanent Waves“ das dritte Album der Kanadier, das ich mir zu Gemüte führe.

Und ehrlich gesagt, zu anfangs war ich leicht enttäuscht. Der Opener „Spirit Of The Radio“ war zwar gut, doch irgendwie fehlte mir die Brillianz, das technische Können, das in diesem Song eigentlich nur beim genialen Solo mal hervorblitzt. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich an diesen rockigeren Stil (vorallem im Vergleich zu „2112“) und kann sagen, dass „Permanent Waves“ doch so einiges an Qualitäten offennbart. Der angesprochene Opener überzeugt letztendlich durch den starken Gesang und das tolle Riffing. „Freewill“ kommt glücklicherweise schon eine Ecke vertrackter daher und hätte wohl genausogut auf „2112“ oder „Rush“ zu finden sein können.
Auch weitere Songs wie das wunderschöne „Different Strings“ oder der geniale Rausschmeisser „Natural Science“ wissen zu überzeugen, und zeigen, dass Rush doch einer der besten Rockbands auf dem Planeten ist.
Alles in allem ist „Permanent Waves“ nicht ein Meisterwerk wie „2112“ doch auch so ein geniales Album, das vorallem im Sommer einfach Spass macht.