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Axe To Fall

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Yakuza – Of Seismic Consequence

Hhhmm. Wartet. Hieß nicht irgendso ein Martial Arts Spiel mal Yakuza? Naja. Was für eine Einleitung zum Review des neuen Albums der Stilakrobaten Yakuza aus Chicago. Die kann man nämlich einfach gar nicht kategorisieren. Null. Manche sagen Jazzcore, andere Progressive widerrum andere sagen Sludge. So richtig trifft – war ja klar – keine der Schubladen. Auch auf Album Nummer 4, namentlich bekannt unter „Of Seismic Consequence“, fällt das Vorhaben des Einordnens schwer. Doch wenn eine Band eine solche emotionale Dichte vollbringt brauch sie keine eigenes Genre. Das würde nur stören.

Nach einem kurzen Intro startet man mit „Thinning The Herd“ gleich mal richtig durch. Doomige Riffs und ein hysterischer, etwas hektischer und ebenfalls doomig-sludgiger Gesang erzeugen einen hypnotischen Strudel der den Hörer sofort vor die Anlage fesselt. Doch erst mit den darauffolgenden Stücken, angeführt von „Be That As It May“, taucht man richtig tief in die Emotionwelten der Amis ein. Denn erscheint zum ersten Mal eines der zentralen Elemente von „Of Seismic Consequence“: Das Saxophon. Weder Ihsahn noch die norwegischen Shining konnten dieses Instrument so genial in ihren Songs verwenden. Es ist einfach beeindruckend mit welcher Intensität und Brillianz Bruce Lammot in die wabernden Riffs sticht. Und spätestens ab hier steigert sich das Album in einen puren Rausch. Man wird nachdenklich, viele Dinge rauschen einem während des Hörens durch den Kopf. Und dennoch gehört der Musik die vollste Aufmerksamkeit. Beeindruckende, einfühlsam komponierte Stücke wie der 11-Minuten-Koloss „Farewell To The Flesh“ lassen den Mund weit offen stehen. Was für eine emotionale Dichte, was für ein Gefühl. Dieses Gefühl will bis die Band ihr Album mit „Deluge“ beendet nciht verschwinden. Beeindruckend.

Ob „Of Seismic Consequence“ ein perfektes Album ist kann und will ich nicht sagen. Es ist vielmehr eine emotionale Reise durch tiefste Tiefen und noch tiefere Tiefen. Ein Album für die dunklen Momente. Spannend, fesselnd und durchaus innovativ. Einfach ein großartiges, leidenschaftliches Stück Musik und eine große Kaufempfehlung.

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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“