Marteria – Zum Glück in die Zukunft
Man kann vom Pressegeschwafel über die neue Marteria halten was man will. Da ist von „Revolution für Deutsch Rap!“, „Der neue Messias des Hip Hop!“ oder vom „Retter des deutschen Hip Hops“ die Rede. Nunja, es gibt ja irgend wie aller zwei Jahre einen Deutschrapper der Messias spielen muss. So viel gesagt: eine Revolution ist das Album sicher nicht aber das beste Deutsch-Rap-Album seit…[Auflösung weiter unten]
„Shall we play a game?“
Marteria schickt sofort seine zwei Vorabsingles ins Rennen. „Endboss“ mit kultigem Videogamebeat und amüsantem Text, sowie „Verstrahlt“ mit gesanglicher Unterstützung im Ohrwurmrefrain von Yasha. Beides sehr gute Songs die vielen bereits bekannt sein sollten. Nächste Textzeile zum Aufhorschen: „Du hast Feuchtgebiete nie gelesen, denn du bist schön.“ aus „Marteria Girl“. Allgemein gab es seit langer Zeit nicht mehr so perfekt geschriebene und gereimte Texte. Da gibt es keine unverständlichen Wörter nur um den Reim zu halten. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Alles verboten“ mit freundlicher Unterstützung von Casper. Der Text regt den Hörer immer wieder zum Schmunzeln. Dabei bleibt Marteria immer locker und humorvoll. Soll heißen: einen wirklich komplett ernst gemeinten Track gibt es nicht. Das ist einfach sehr erfrischend mal kein pseudo-politisches Geschwafel zu hören. Als weitere Featuregäste neben Casper und Yasha haben sich Jan Delay, Miss Platnum und Peter Fox breit gemacht.
Und mit Letzterem wäre auch die vorab gestellte Frage beantwortet. „Zum Glück in die Zukunft“ ist das beste Deutsch-Rap-Album seit „Stadtaffe“ (*in Deckung geh*). Seit diesem Album gab es keine so geilen Reime und so tolle Beats. Auf dem ganzen Album gibt es keinen einzigen unpassenden Beat. Fazit: Hier sollte jeder der auch nur im Ansatz was mit Hip Hop anfangen kann unbedingt reinhören. Derjenige könnte echt viel glücklicher werden.
--
Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“