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Zur BLS hab ich schon mal was geschrieben, also mach ich mal so weiter:
Dagoba – Poseidon
Nach dem bereits verdammt guten „What Hell Is About“ legten Dagoba mit „Face The Colossus“ Ende 2008 ein Wahnsinnsalbum vor. Der riesige Bombast der Songs, die meilenweiten Keyboardteppiche, das trotzdem erhaltene moderne Flair. Ganz groß. Dazu eine volle, etwas verwaschene aber großartige Produktion die den Charakter der Songs perfekt unterstrich. Doch das neue Album „Poseidon“ sieht auf den ersten Blick vor allem erstmal hässlich aus. Mises Coverartwork, deplazierter Cover- bzw. Albumtitel. Doch musikalisch liefern die Jungs wieder bestes Material ab…
Die neuen Songs prügeln wieder deutlich heftiger als zuvor. Schon beim, nach einem Intro folgenden, Opener „Dead Lion Reef“ sind vor allem die Drums im Vordergrund und Shawter kommt fast ohne jeglichen Klargesang aus. Das geht jetzt so weiter. Die großen Refrains des Vorgängers fehlen erstmal. Erst mit der Single „Black Smokers (752 Fahrenheit)“ kommt der erste Song mit Ohrwurmpotenzial. Toller Refrain, einprägsame Strophe, fetter Groove. Dagoba können halt diese Art von Song perfekt. Der Rest des Albums bietet dann einen Wechsel aus großen Melodien und harten Momenten. Während der ganzen Spielzeit wurde der Bombast des Vorgängers jedoch nicht ganz über Bord geworfen. Die Keyboards gehören einfach dazu. Nur sind sie dieses Mal weniger dominant.
Die Franzosen haben wieder zugeschlagen. Mit richtig starken Album was zwar (erwartungsgemäß) nicht ganz an den Vorgänger heranreicht, dafür aber nicht auf der Stelle tritt und Spaß für viele Hörstunden bietet.
Deathspell Omega – Fas, Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum
Deathspell Omega – Si Monumentum Required, Circumspice
Schon ein bisschen seltsam. Man weiß kaum etwas über die Black Metal Truppe aus Frankreich. Interviewfragen werden so gut wie immer abgelehnt, es gibt kaum Informationen. Und trotzdem sind Deathspell Omega einer der wichtigsten heutigen Black Metal Bands. Sie werden allerots gehypet. Zwei Albumtitel tauchen dabei bevorzugt auf: „Fas, Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum“ (2007) (zu dt.: „Das göttliche Gesetzt – Geht, Verdammte, in ewiges Feuer.“) und „Si Monumentum Required, Circumspice“ (2004) (zu dt.: „Wenn du ein Denkmal suchst, sieh dich um.“)
Beide Alben bieten einen extrem technischen, vertrackten und experimentellen Stil des Black Metal. Die tiefsten Ebenen der Hölle quasi. Denn es gibt wohl keinen böseren Black Metal als den von DSO. Die choatischen, verwirrenden Songs sind erstaunlich fesselnd und hypnotisch. Richtig einzigartig, dieser Stil. Man erkennt schon am gewaltigen Drumfeuerwerk diese Band zu jeder Zeit. Wer noch keine gefunden hat, sollte schleunigst in Deckung gehen. Denn trotz der ultrafinsteren Löcher innerhalb einige Songs machen DSO keine Gefangenen. Straight geht anders aber richtiggehend umwerfend ist es auf jeden Fall.
Edit: Danke, lazarus.
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“