Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Hellcommander

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Axe To FallIch will viel lieber was zu Dimmu Borgir lesen.

Dimmu Borgir – Abrahadabra
http://www.metal-archives.com/images/2/8/1/8/281836.jpg%5B/img%5D

1. Xibir 02:50
2. Born Treacherous 05:02
3. Gateways 05:10
4. Chess With The Abyss 04:08
5. Dimmu Borgir 05:35
6. Ritualist 05:13
7. The Demiurge Molecule 05:29
8. A Jewel Traced Through Coal 05:16
9. Renewal 04:11
10. Endings And Continuations 05:58

Irgendwie gleicht es ja schon einem Ritual: Alle Jahre wieder veröffentlichen die Norweger Dimmu Borgir ein neues Album und alle Jahre wieder kehren auf der einen Seite die Basher aus den hinterletzten Winkeln ihrer jämmerlichen Existenz hervor, wie auch auf der anderen Seite zahlreiche neue „Anhänger“, die in Dimmu Borgir die neue und wahre Essenz des Black Metal sehen.

Für mich ist dies als betagter Dimmu Borgir Sympathisant eine immer wiederkehrende Lächerlichkeit, die sicherlich durchaus amüsant als auch elendig unnötig ist.

Wie dem auch sei, nach dem Verlust von Vortex und Mustis wurde die Band schon von vielen Leuten als mehr oder minder tot betrachtet. Hinzu kam, dass das letzte Album „In Sorte Diaboli“ das Niveau des Vorgängers „Death Cult Armageddon“ nicht halten konnte. Sicherlich wäre es so oder so schwierig gewesen, einen würdigen „DCA“-Nachfolger zu erschaffen, aber der Qualitätsabfall zeigte sich auf „In Sorte Diaboli“ leider recht deutlich. Zwar gab es einige starke Songs wie „The Fundamental Alienation“ oder „The Sinister Awakening“ zu hören, aber das Niveau war leider nicht konstant hoch.

Dem entsprechend niedrig war meine Erwartungshaltung, als mich die Nachricht erreichte, dass die Band an einem neuen Album namens „Abrahadabra“ arbeiten würde. Bei Veröffentlichung des Coverartworks dachte ich mir aufgrund der Farbgebung schon, dass sich das neue Album zumindest an „DCA“ orientieren würde.

„Gateways“, ein einfacher, schmissiger und irgendwie auch bizarrer Song, bestätigt mich in meinen Eindrücken. Ich finde das Video ebenso wie die obskure Sängerin durchaus stimmig und gut.
Ich glaube in diesem Lied eine Art erhabeneres „Puritania“ herauszuhören, ist es doch sehr eingängig gestaltet. Die Kernaussage des Liedes dürfte auf den Text „The Principle Of Freedom Is The Only Notion To Obey“ liegen.
“Born Treacherous” ist die Symbiose aktuellerer Dimmu Borgir mit der früheren Schaffensphase. Neben schleppenden, sehr orchestralen Zwischenpassagen gibt es auch klassisches Blastbeatgeprügel zu hören, über dem sich Shagraths Gekreische legt. Dynamik und Flexibilität wird großgeschrieben, „Born Treacherous” ist ein perfekter eigentlicher Opener, der alle Stärken und Charakteristika der Band in sich vereint. In „Endings And Continuations“ beziehen sich Dimmu Borgir auf ihr „Enthrone Darkness Triumphant“-Album, indem sie dem Orchester die gleiche Melodie wie „Spellbound (By The Devil“ verpassen. „Endings And Continuations“ zeichnet sich dabei zusätzlich durch seinen mächtigen Refrain und abrupten Blastbeateruptionen aus. Vor diesem Hintergrund zeigen sich Dimmu Borgir hier von einer verhältnismäßig progressiven Seite.
„Chess With The Abyss” ist ein sehr melodisches, erhabenes Stück Musik, welches von einer unheilvollen und düsteren Atmosphäre getragen wird. Der Mittelteil ist nebst Solo gigantisch gut. „Dimmu Borgir“ geht mit Ohohohoho-Chören als Bandhymne erster Güte durch. Für mich nicht der stärkste Track des Albums, aber er verdeutlicht die Vielseitigkeit dieser Band.

Was bleibt? Dimmu Borgir sind wieder da, vielleicht stärker als zuvor. Sie werden weiter polarisieren, die Elitefraktion wird nicht aufhören rum zu heulen, bis sie endlich ausgestorben ist und genauso werden nach wie vor zig neue komische Menschen den Weg zu dieser Musik finden.

Fakt ist aber auch: „Abrahadbra“ ist einfach nur ein richtig geiles Metalalbum geworden.