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Später Nachtrag:
Swans – My Father Will Guide Me Up A Rope To The Sky
In den letzten Jahren wird man von Reunions ja fast erschlagen. Neben gefühlten 156000 80er-Thrash Metal Bands gibt es nur Weniges zum Aufhorschen. Einer dieser Momente war die Reunion von Swans, der wahrscheinlich undefinierbarsten Band der Welt. Das nächste Aufhroschen galt der Ankündigung eines neuen Albums. Und dann dieser Albumtitel. Das ist mal recht kreativ, doch Kreativität erwartet man ja Michael Gira und co. auch. Denn ohne sie würde es Meilensteine wie „Children Of God“ oder „Holy Money“ nicht geben.
Doch was erwartet man vom großen Comebackwerk? Oder noch viel mehr: Was befürchtet man vielleicht sogar? Das die Befürchtungen vollkommen unbegründet sind hätte man sich eigentlich denken können. Denn Außenseitern ist wieder ein großes Album gelungen. Mit „No Words/No Thoughts“ startet das Album dem Titel entsprechend. Nur scherfällig findet der Song eine Struktur, doch das ist gewollt. Dennoch agieren Swans über volle Distanz fast schon „rockig“. Oder zumindest spielt die Gitarre neben dem Organ von Michael Gira eine große Rolle. „Eden Prison“ wäre sogar ein richtiger Hit wenn nicht dieses depressiv-stimmende, enorm tiefe Loch in Songmitte wäre. Die Amis sind kreativ, scheuen sich immer noch vor nicht und bereichern den Hörer mit einem ungeheuer sperrigen aber spannend-intensiven Album.
Eine tolle Reunion. Und dann headlinen sich nächstes Jahr auch noch das Roadburn. Ich glaub da muss ich hin. Allein um die Leere von „Eden Prison“ oder den unterschwelligen Hass von „You Fucking People Make Me Sick“ live zu spüren.
Drudkh – Handul Of Stars
Drudkh sind weitgehend sehr umstritten. Den Mitgliedern werden Kontakte zur Nazi-Szene oder noch Schlimmeres nachgesagt. Aber viel wichtigeg ist ja immer die Musik. Und hier werden die Ukrainer immer abgefeiert. Alben wie „Estrangement“ sind ja auch ganz große atmosphärische Black Metal Kunst. Doch mit dem letzten Album „Microkosmos“ schwächelte das Gesamtbild enorm. Zeit für Wiedergutmachung also.
Und die geschieht glücklicherweise mit dem neuen Album „Handful Of Stars“. Schon das Coverartwork ist mehr als gelungen. Hier wird man optisch perfekt auf das Album eingestimmt. Und die Musik kann es auch wieder richtig. Die Mischung aus Black Metal und Post Rock stimmt, das rauhe Gekrächze ist authentisch und das Songwriting gibt sich so gut wie keine Blöße. Drudkh sind also wieder in Topform? Ja, kann man so sagen. „Estrangement“ bleibt zwar unerreicht in der eigenen Disko doch bei der neuen Platte kommt keine Langweile auf. Man fühlt sich von den weiten und verschneiten Landschaften nicht nur unterhalten sondern hypnotisiert. Und eben das soll und ist ja auch das Besondere an einer Drudkh Platte. Eine Atmosphäre zum Versinken mit atemberaubend tollen Moment.
Man kann über die Truppe sagen was man will, Fakt ist: Drudkh sind was atmosphärischen Black Metal angeht nachwievor eine Band der absoluten Genreelite. Und wenn das Gesamtpaket inklusiver Artwork nocht stimm: bestens!
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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“