Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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xkillwithpowerx

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OK, werde zu allen Sachen was schreiben, dauert jetzt eventuell nur ein bisschen. 😉 Ich fange aber schon mal an mit:

Rush – 2112

Es gibt eine Sache, die mich an Rush unglaublich ankotzt: Dass jeder so derb auf sie abspritzt! Ich mag die Band wirklich, aber wie unglaublich sie von vielen gehypet wird, finde ich vollkommen unverhältnismäßig. Dabei stört mich auch immer, wie die Band zu einer Prog Rock Ikone stilisiert wird, wobei sie meiner Meinung nach gar nicht wirklich in dieses Genre passt, welches hier eher als eine Behelfsbezeichnung oder quasi der größte gemeinsame Teiler angesehen werden kann. Dass man Rush schwer einordnen kann, spricht andererseits in meinen Augen wieder für sie. Wie auch immer, die Essenz dieses Abschnitt sollte sein: Ich mag Rush gern, finde sie aber in dem Maße, wie sie oft gelobt werden, überbewertet.
Unabhängig von diesen ganzen Metagedanken ist 2112 eins starkes Stück Musik. Progressiv ist hieran aber absolut gar nichts, geboten wird Classic Rock mit Hard Rock Tendenzen. Merke: Ein vinylseitenfüllender Titeltrack macht noch keinen Prog Rock. Dieser ist für mein Empfinden ohnehin nicht wirklich ein Song, zumal ja klare Abschnitte zu erkennen sind, die auch unabhängig voneinander funktionieren. Der roten Faden ist zwar vorhanden, webt sich aber nur geradeaus durch. Aber ich wollte ja eigentlich was zur Musik selbst schreiben… Das Lied ist eben kein 20-minütiges Epos in dem Stil, den man in den 70ern von vielen anderen großen Bands kennt, sondern eher eine Aneinanderkettung von thematisch zusammenhängenden Liedern in Normallänge – als genau das funktioniert er aber auch sehr, sehr gut. Viele starke Melodien mit hohem Wiedererkennungswert und insgesamt ein treibendes Feeling, das super zu dem Text passt.
Die Lieder der B-Seite stehen in den Augen vieler ja eher im Schatten der A-Seite, dem kann ich mich jedoch absolut nicht anschließen, im Gegenteil: „A Passage to Bangkok“, „The Twilight Zone“ und der ultrastraighte, ultratighte Rocker „Something for Nothing“ sind für mich die Highlights der Scheibe und sind für mein Empfinden mit die besten Beweise dafür, dass Rush (im allgemeinen wenig und konkret auf dieser Platte) so gut wie nichts mit Prog zu haben – und das auch absolut nicht brauchen. Der letzte Satztei fasst so gesehen auch schon ziemlich gut meine Meinung zu diesem Album zusammen. Falls das nicht eh schon nach dem ersten Absatz offensichtlich war… 😛

PS: Tut mir leid, dass der größte Teil dieses Reviews nur davon handelt, dass ich die allgemeine Auffassung von Rush nicht teile. :haha:

Zu den anderen kommt noch was, aber ich glaube nicht, dass ich da wieder so viel schreiben werde. :aah: