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Lord Gore

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Lazarus_132mal son überblick bitte 🙂

Nocturnal Depression – Four Seasons To A Depression/ Soundtrack for a Suicide – Opus II/ Reflections of a Sad Soul

Nocturnal Depression sind eine 2004 gegründete Band aus Frankreich welche sich, wie der Name schon vermuten lässt, dem depressiven Schwarzmetall verschrieben hat. Laut Metal Archives bringt man es inklusive Splits und Demos bereits auf 14 Veröffentlichungen.

Wer hier modernen Baumwollpulli Black Metal erwartet dürfte enttäuscht werden, denn Nocturnal Depression setzen musikalisch vor allem auf Monotonie. Die Songs sind überwiegend im Mid- und Downtempo gehalten und hypnotisieren durch stetig wiederkehrende Riffs und Melodien, der Gesang ist knarziges markantes Geschrei, kein Geheule ala Silencer.

„Four Seasons To A Depression“ ist ein Demo aus dem Jahre 2006, bringt es jedoch trotzdem auf knapp 39 Minuten Spielzeit. Mir gefällt an der Scheibe wie die 4 Jahreszeiten Thematik musikalisch umgesetzt wurde. So klingt „Spring“ hoffnungsvoll, fast schon fröhlich, während „Autumn“ sehr düster und melancholisch mit cleaner Gitarre beginnt und „Winter“ mit stürmisch frostigem Anfang und langsameren Mittelteil zu überzeugen weiß. Sehr empfehlenswert. 7/10

„Soundtrack for a Suicide – OpusII“ ist das zweite Album der Band und enthält inklusive Hidden Track fünf Songs und damit insgesamt eine Stunde depressiven Black Metal.
Alles in Allem finde ich die Scheibe etwas schwächer als die „Four Seasons To A Depression“, woran das liegt kann ich allerdings nicht genau sagen. Eigentlich ist alles da was man von Nocturnal Depression erwartet, seien es die verstörenden Melodien, die ewig in die Länge gezogenen Riffs oder Allgemein die wunderbar traurige Atmosphäre. Trotzdem schafft es die Scheibe nicht mich so sehr mitzureißen wie die Four Seasons. Sicherlich ein gutes Album, aber verglichen mit den anderen beiden, von mir gehörten Werken, etwas schwächer. 6/10

Nun zum 2008er Werk namens „Reflections Of A Sad Soul“, welches wie „Soundtrack for a Suicide“ leider mit einem, wie ich finde, beschissenen Cover versehen wurde. Aber das tut dem Musikgenuss ja keinen Abbruch. Das Album beginnt mit einem Intro aus komischen Geräuschen und verzerrten Schreien. Es folgt der erste Song „The Whisperng Spectrum“ welcher mit gewohnten Nocturnal Depression Qualitäten überzeugt. Soll heißen langsame, doomige Riffs treffen auf Melodien voll Schmerz und Melancholie (Anm. Verdammt, klingt der Satz schmalzig..). Was mir sofort auffiel war der diesmal recht gute Sound. Vor allem die Drums sind transparenter und etwas druckvoller. Der nächste Song „Fading Away In The Fog“ beginnt recht dynamisch mit einem etwas nordischeren Riff um nach einem ruhigeren Mittelteil zum Ende hin tempomäßig wieder zu steigern. Hier gibts auch mal Blastbeats zu hören was bei der Band nicht gerade oft der Fall ist. „Solitude And Despair“ ist ein wunderbar eintöniges, aus einer unverzerrten Gitarre und einem Schlagzeug bestehendes Instrumental. Genau das Richtige für einsame Herbstspaziergänge. Erwähnt werden sollte noch der tolle letzte Song des Albums „Voices from Inside“ denn er bietet ungewohnter Weise sogar eine Menge Abwechslung, eine großatige Melodie, Spiel, Spaß und was zum Naschen. Kurz gesagt ein toller Abschluss eines tollen Albums. 9/10

Freunden von puristischem, schwermütigem und doomlastigen DSBM seien Nocturnal Depression wärmstens ans Herz gelegt.

Ich hoffe es fällt nicht zu sehr auf, dass ich nach der Hälfte des Reviews keinen Bock mehr hatte. Nun denn Lazarus, Auftrag ausgeführt.