Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Leo-suomi

Registriert seit: 16.03.2010

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Also.. Ich mag beide Alben recht gerne. Kurdaitcha habe ich zuerst gehört, muss aber sagen, dass mir Fever Dream mittlerweile besser gefällt. Mamaleek sind eine recht eigenartige Band, deren Eigenartigkeit auch gleichzeitig den großen Trumpf der Band ausmacht. Beim Hören einzelner Songs könnte man meinen, dass es sich um eine der vielen Standard-Bands handelt, die ein Langweiler-Riff nach dem nächsten rausholt, obwohl schon hier die merkwürdigen elektronischen Elemente und das orientalische Flair (zumindest auf Kurdaitcha) auffallen sollten. Hier unterscheiden sich die beiden Alben deutlich voneinander. Kurdaitcha besticht eher durch die gesamte Atmosphäre, die mit einigen hervorstechenden Songs, wie „The Hypocrite & the Concubine“, „Wake Up, Jacob“ oder „The White Marble Stone“, sehr gut untermalt wird. Fever Dream wird durch Mamaleeks unerwartete Ausflüge erst richtig spannend. So gibt es zwar auch auf diesem Album die schleichenden, „breiigen“ Songs, die – mit Noise-samples angereichert – die komische Stimmung Mamaleeks ausmachen, allerdings gelingt Mamaleek auf „Fever Dream“ der Versuch, abseits dieser Songs etwas zu machen, das wirklich mit musikalischem Wahnsinn beschrieben werden könnte. Zunächst wäre da der Opener, der mich erst mal komplett umgehauen hat (vor allem der Anfang).. So etwas brachiales, das mit elektronischer Musik zusammenhängt (obwohl bei Mamaleek der Black Metal-Anteil natürlich auch immer vorhanden ist), hab‘ ich schon lange nicht mehr gehört. Desweiteren wären da Mamaleeks Ausflüge in den Jazz, die sie auf zwei Songs (unter anderem einem Charlie Parker-Cover in deutlich abgeänderter Form) machen, die sich aber komischerweise sehr gut in das Gesamtbild des Albums eingliedern und zuletzt wäre da das lifelover’eske „Winter has a grave, and I’m In It“, das mit der leisen Keyboard-Melodie und den undefinierbaren Geräuschen im Hintergrund die Gesamt-Stimmung (die sich wohl am ehesten mit „Verwirrung“ beschreiben lässt), wunderbar ergänzt. Was heraus kommt ist ein wirklich sehr spannendes Album, das ich doch eindeutig besser finde, als das trotzdem gute „Kurdaitcha“…