Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Axe To Fall

Registriert seit: 18.10.2009

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Weil ich heut so großzügig bin.

Tomte – Buchstaben Über Der Stadt
Tomte? Ist das nicht eine dieser vollkommen egalen, oberflächlichen „Deutsch-Schrammel-Rock“ Poeten.Kapellen à la Sportfreunde Stiller oder Silbermond? Nein. Obwohl man durchaus dieser Vermutung erliegen könnte. Beim Opener „Ich sang die ganze Zeit von dir“ geistert mir doch ab und zu „Ein Kompliment“ oder Vergleichbares durch den Kopf. Eigentlich zu unrecht, handelt es sich doch um einen eigentlich sehr schönen Gitarren-Pop-Song. So richtig groß wird es aber erst ab „Was den Himmer erhellt“. Thees Uhlmann sprüht vor Kreativität, Poesie und Dramatik. Großartige Melodiebögen treffen auf stimmig instrumentalisierte Fundamente. Dadurch wird „New York“ zu einer Hymne voller Sehnsucht und Einsamkeit, „Was den Himmer erhellt“ zur Melodie des Aufbruchs. Ein zweifelllos stimmungsabhängiges aber auch berührendes Album.

Fair To Midland – Arrows & Anchors
Hierzulande sind FTM ein noch ziemlich unbeschriebenes Blatt. Zwar erschien der fantastische Zweitling „Fables From A Mayfly“ auch in D-Land, interessiert hat das aber viel zu wenige. Ob das mit dem Nachfolger besser wird, ich weiß es nicht. Musikalisch zeigen sich die Alternative-Prog-Punk-Pop-Metal-Irgendwas-Rocker aber von ihrer mitreißenden Seite. Eingängig, flippig und rockend gehen FTM zur Sache. Beim Opener fühlt man sich noch sehr an Billy Talent („Devil In A Midnight Mass“) erinnert, andere Songs zeigen eine komplett andere Attitüde. „Uh-Oh“ ist charmant poppig und schrullig, „Golden Parachutes“ hat einen regelrechten Hirschfrain (Achtung: schlechter Witz!). Die Sommerplatte des Jahres?

Neurosis
Puh. Irgendwie fällt es mir immer schwer ein paar vernünftige Worte zu dieser Ausnahmeband zu finden. Es gibt wohl keine andere Band mit so einer ehrfurchteinflößendes Diskographie. Jedes Album ist auf tiefgehende Art und Weise berührend, aufschürfend, ja geradezu verwirrend. Dabei fasziniert mich jedes (mir bekannte) Album. „Enemy Of The Sun“ ist das was der Titel verspricht, der Konkurrent der Sonnes, des Lichts, des Lebens. Ein pechschwarzer Moloch. Ab „Through Silver In Blood“ fingen Neurosis an eine Überband zu sein. Die Männer um Scott Kelly definierten ein Genre, dass so nicht existent ist, neu. Faszinierend. „Times Of Grace“ erweitert die Grenzen dieses Sounds erneut. Allerverschlingend schiebt sich dieser verstörenden Bastard aus den Boxen. „A Sun That Never Sets“, die wohl bekanntese Neurosis-Scheibe, teilt sich bei mir den bandinternen ersten Platz. Scott Kelly entdeckt seine Gänsehautstimme bzw. weitet diese noch weiter aus. Zweiter Favorit: „The Eye Of Every Storm“, das wohl einsamste Album der Welt. Minimalistisch aber effektiv. Mit Songs die deine Seele wirklich erreichen. Das nachwievor aktuelle Album „Given To The Rising“ ist das wohl sperrigste Werk der Band. Aber intensiv wie ein Roadttrip quer durch die Hölle.

Ansonsten.
Wolves Like Us – Late Love
Fucked Up – David Comes To Life
Major Parkinson – Songs From A Solitary Home
Candlemass – Death Magic Doom
Get Well Soon – Rest Now, Weary Head. You Will Get Well Soon!
Pain Of Salvation – Road Salt One
Pain Of Salvation – Remedy Lane
Nails – Unsilent Death
Casper – XOXO

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Musik-Sammler „I met God and he had nothing to say to me.“