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Flight Of Sleipnir – Essence Of Nine..
…hat mich wirklich überrascht, da ich anfangs nicht davon ausgegangen bin, dass es mir so gut gefällt. Der Genre-Mix, der erstmal wirklich unpassend klingt, erweist sich schnell als äußerst interessant und funktioniert vor allem auf Dauer hervorragend. Hier werden teilweise stoner-ähnliche Rock-Riffs mit folkigen Akustik-Einlagen gepaart, welche in Kombination (sogar mit den teilweise eingesetzten BM-Vocals) eine fast entspannte Stimmung ergeben. Jedenfalls fehlt hier jede Spur von Aggressivität, was jedoch klar zu begrüßen ist, da auch die rockigeren Parts nicht konträr zu den wehmütigen und oft leicht melancholischen Melodien wirken. Auch die Clean-Vocals fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Und raus kommt ein wirklich sehr homogenes und teilweise faszinierendes Album.
Yob – The Great Cessation…
…ist auch ein wirklich interessantes Album. Der größte Teil des Album bewegt sich irgendwo zwischen Sludge und Doom und wird größtenteils gnadenlos und und tonnenschwer runtergespielt. Auf Eingängigkeit und harmonische Strukturen wird in großen Teilen verzichtet, allerdings sorgen selten eingestreute, etwas ruhigere Stellen für Auflockerung und bieten auch ein kleines Stück Atmosphäre. Dieser Teil des Albums ist jedoch trotz seiner Sperrigkeit absolut überzeugend vorgetragen und die Riffs hauen einen teilweise schon ein wenig um. Besonders zu begrüßen ist dann allerdings der letzte Song, der das Album in meiner Beliebtheitsskala deutlich nach oben hebt. Der Titelsong glänzt zunächst mit einem wunderbar melancholischen Intro, das sich dann in ein gleichermaßen wunderschönes, irgendwie bearbeitetes, jedoch nicht verzerrtes Riff auflöst, bis dann die verzerrten Gitarren einsetzen, die nun – gepaart mit der grandiosen Melodie – wirklich alles niederwalzen und eine schon an Verzweiflung erinnernde Stimmung aufbauen. Selbst der Gesang, der mir anfangs nicht so sehr zugesagt hat, fügt sich hier perfekt ins Gesamtbild ein. Aus irgendeinem Grund höre ich vor allem den letzten Song am liebsten im Sommer, am späten Nachmittag, wenn die Sonne gerade so tief steht, dass man zu ihr blicken kann, ohne sofort geblendet zu werden… das nur so am Rande. Ein wirklich beeindruckendes Album.
Woods of Desolation – Torn Beyond Reason…
…ist leider nicht so gelungen, wie ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Es ist unbestreitbar, dass Woods of Desolation ein Händchen für überzeugende Melodien haben. Diese werden auf Torn Beyond Reason auch zuhauf vorgetragen. Allerdings wirkt das Ganze auf mich teilweise etwas leblos. Die Produktion ist mir ein wenig zu differenziert und die Gitarren klingen so seicht, dass sie schon fast Keyboards seien könnten. Die teilweise fast an Alcest in ihren härteren Momenten erinnernden, das Wald-und-Wiesen-BM-Cover unterstützenden Melodiebögen schaffen es irgendwie auch nicht so recht, das Ganze noch zu retten (hört sich jetzt schlimmer an als es ist). Aber letztendlich gehen die Melodien, die sich auch oft recht ähnlich anhören, dann doch schon fast über die Grenze des Kitsches hinaus und da dieser sich hier für mich nicht in einem Rahmen bewegt, der ihn erträglich oder sogar schön macht, überzeugt mich das Album ehrlich gesagt nicht wirklich.
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