Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Tiz

Registriert seit: 15.03.2009

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Blut Aus Nord – 777 – The Desanctification
Der erste Teil der Trilogie der Franzosen, Sect(s), war in meinen Augen ein richtig tolles Stück Black Metal, das den Wahnsinn und die Melodiösität von Blut aus Nord sehr gut vermengte und auf eine manische Weise wiedergab. Nun, knapp 5 Monate später, ist mit „Desanctification“ der zweite Teil der 777-Trilogie erschienen und dieser geht schon wieder in eine andere Richtung. Das Tempo wurde wieder stark runtergeschraubt, die wilden, manischen Passagen sind repetitivem Songwriting und erdrückenden Loops gewichen. Allgemein ist der zweite Teil um einiges elektronischer und fast schon droniger (ohne wirklich Drone zu sein) ausgefallen. Nichtsdestotrotz erschafft auch „The Desanctification“ eine unheimliche und grossartig dichte Atmosphäre, die den Hörer regelrecht erdrückt und erst nach Ende der Platte wieder loslässt. Das Album ist ein schwarzes Monster aus Repetition und flirrenden Elektrospielereien. Insgesamt finde ich aber den ersten Teil leicht stärker, was die Qualität von „The Desanctification“ keinesfalls mindert. Somit hat die Band ein weiteres Mal bewiesen, dass sie für mich wohl nichts schlechtes herausbringen können, setzt das Album doch vorallem atmosphärisch stark auf die bekannten BaN Trademarks. Ich bin sehr gespannt, was der dritte Teil dieser (bisher) sehr starken Trilogie mit sich bringen wird und erfreue mich bis dahin noch den pechschwarzen Abgründen von „Sect(s)“ und „The Desanctification“

Queen – A Night At The Opera
Wer kennt sie nicht, die weltberühmten Queen? Die Band hat sich vorallem dank ihrem Fronter Freddie Mercury für alle Ewigkeit einen Platz in der Ruhmeshalle des Rock erobert. Und „A Night At The Opera“ zeigt auch perfekt wieso. Hier werden spielerisch leicht so gut wie alle damals geläufigen Spielarten gemischt und mit dem herausragenden Gesang Mercurys veredelt. Von straighten Rocksongs wie „Death On Two Legs“ (absolut mitreissend und grossartig gesungen) über Beat Musik/Psychedelic Pop Songs wie „You’re My Best Friend“ und amerikanischen Evergreens („’39“) bis hin zu epischen, alles überragenden Rock-Hymnen, die sich nicht selten dem Progressive Rock zuordnen lassen. Letztere beiden Songs, namentlich „The Prophet’s Song“ und „Bohemian Rhapsody“, sind meiner Meinung nach die Perlen innerhalb dieser grossartigen Platte. Beide Songs sind songwriterisch, gesanglich und instrumentaltechnisch einfach völlig over the top! „A Night At The Opera“ ist wahrlich ein Klassiker!

Enslaved – Mardraum – Beyond The Within
Enslaved gehören mittlerweile zu meinen Lieblingen wenn es um die zweite Welle des Black Metal geht. Nicht nur hat die Band mit „Frost“ ein eiskaltes Monument des Black Metal erschaffen, sie haben es geschafft sich von der Szene abzugrenzen und ihren völlig eigenen, eigenständigen Weg zu gehen. Dies resultiert darin, dass Enslaved schon eine Vielzahl verschiedener Stile und Stilinterpretationen in ihren Alben untergebracht haben, ohne sich dabei jedweden Trends anzubiedern oder qualitätstechnisch einzubrechen. So ist es auch mit „Mardraum“ das irgendwo zwischen allen verschiedenen Stilen mäandriert. Das Album präsentiert eine wunderbar einnehmende, homogene Atmosphäre, die perfekt zum Albumtitel passt. Überdies zeigen Enslaved hier eine technisch sehr beeindruckende Leistung. Egal ob Tempowechsel, filigrane Soli oder vertracktes Riffing, es lässt sich alles finden auf „Mardraum“. Ein wirklich spannendes, sehr sehr gutes Alben einer Band, die wohl wahrlich progressiven Black Metal spielt.

Anathema – The Silent Enigma
Bisher kannte ich von den frühen Anathema Sachen erst die gute, aber nicht herausragende EP „Crestfallen“. Diese wusste mit tollen, düsteren Death/Doom Songs zu gefallen, ohne aber an die Klasse der neueren Werke anzuschliessen. Ähnlich geht es mir momentan noch ein bisschen mit „The Silent Enigma“. Einerseits bieten Anathema auf dem Album wunderschöne Melodien und kreieren eine tolle, sehr melancholische Stimmung, die sehr zu gefallen weiss. Auch einzelne Songs wie „Sunset Of Age“, „Cerulean Twilight“ oder das herausragende „A Dying Wish“ wissen sehr wohl zu überzeugen. Auf der anderen Seite gibt es auch vereinzelte Momente, in denen mir persönlich irgendwie zu wenig passiert und in denen der Spannungsbogen nicht so aufrechterhalten wird, wie ich es mir von solcher Musik wünsche. Auch der Gesang ist eher gewöhnungsbedürftig. Bisher ist „The Silent Enigma“ mit Sicherheit ein tolles, stimmiges Death/Doom Metal Album, das aber meinen Erwartungen nicht gerecht wird. Wäre schön, wenn sich diese Einschätzung noch ein bisschen verbesserte in nächster Zeit.

Sisters Of Mercy – First And Last And Always
Ich habe es, unter anderem auch dank dem Battle mit Dancing Mad God, endlich geschafft mir eine Platte der Schwestern zuzulegen. Die Wahl ist dabei, streng chronologisch, auf das Debut gefallen. Und dieses weiss sehr wohl zu überzeugen. Das Album bietet düstere, elegante Stücke, verfeinert mit dem sonorem, eindringlichen Gesang und dabei immer passend zwischen spannenden Einfällen und Eingängikeit wandelnd. Die Eingängigkeit von Songs wie „A Rock and A Hard Place“ und „Amphetamin Logic“ treffen auf die düsteren Abgründe von „Marian“, dem Titeltrack oder dem herausragenden „Some Kind Of Stranger“. Letzteres bietet den perfekten Abschluss eines richtig tollen Albums, Lust darauf gemacht hat, mich noch weiter mit dieser aussergewöhnlichen Band auseinanderzusetzten.

Candlemass – Tales Of Creation
Vor zwei Wochen (ja, letzte Woche hab ich nix geschrieben, da viel zu beschäftigt) waren die Epic Doomer noch mit dem grandiosen „Nightfall“ in meiner Playlist vertreten und nun folgt das vierte Album, das dritte mit Messiah Marcolin. Und viel hatte sich zwischen diesen Alben eigentlich nicht getan. Wiederum bietet „Tales Of Creation“ sehr starken, melancholischen und melodischen Epic Doom Metal, der durch die grossartige Stimme von Messiah Marcolin veredelt wird. Während der Opener „Dark Reflections“ noch „Nightfall“-Niveau erreicht, bleiben die anderen Songs knapp hinter diesem Niveau zurück. Nichtsdestotrotz bietet auch dieses Album grossartigen Epic Doom für die kalten Wintertage, auch wenn das überflüssige Instrumentalgewichse von „Into The Unfathomed Tower“ nicht hätte sein müssen.

Tom Waits – Closing Time
Der gute Herr Waits, mit dem mich ja Nezy angefixt hat, konnte sich schon mit dem grossartigen „Rain Dogs“ in mein Herz spielen, sodass ich beschloss, mich nach und nach mit der ganzen Diskographie des Herren zu beschäftigen. Insofern stellt „Closing Time“ den etwas ungewöhnlichen Anfang dar, da es noch so gut wie keine der Merkmale von „Rain Dogs“ aufweist. Hier regieren noch Klavierballaden, sanfte Akustikgitarren und schöne Streicher. Einzig der Ausflug in Swing-artige Gefilde „Ice Cream Man“ ist ein bisschen deplatziert. Ansonsten bietet dieses Debut zurückhaltende, aber dennoch umschmeichelnde und wunderschöne Songs, die perfekt für Entspannung nach einem harten Tag geeignet sind. Einfach nur schön!

Flotsam And Jetsam – No Place For Disgrace
Grundsätzlich höre ich mittlerweile nicht mehr so viel Thrash, aber wenn, dann greife ich sehr gerne auf diese Band zurück. Technisch hochstehender, melodischer und mit sehr starkem Gesang ausgestatteter Thrash/Speed Metal der gut ins Ohr geht und Spass macht. Nichtsdestotrotz finde ich das Debut ein bisschen besser.

Agrypnie – Asche
Hierzu werde ich mich die Tage noch im passenden Thread äussern.