Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Tiz

Registriert seit: 15.03.2009

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xTOOLxWas meinst zu den Alben? 🙂

Die Defeater gehört in meinen Augen weiterhin zum Besten was die Band und der moderne Hardcore so hervorgebracht haben. Die ersten zehn Songs sind einfach Emotion und Brachialität pur, wobei die Herren jeweils so intelligentes Songwriting auf den Punkt gebracht haben, dass die Songs auch nach x-maligem Hören nicht langweilig werden. Zudem steht jeder Song absolut und auf den Punkt gebracht für sich selber und reisst mit.
Nach dem perfekten, an Intensität nicht mehr zu überbietenden Finale, das „White Oak Doors“ in jeder Hinsicht darstellt, folgen die vier extrem reduzierten und intimen Akustiksongs am Ende des Albums (also „Sleepless Nights“). Dass diese Songs in ihrer Reduzierheit und Zerbrechlichkeit das totale Gegenteil des ersten Teils darstellen, ist einfach perfekt inszeniert. Man nimmt dem Sänger jede Zeile ab, leidet mit und geht langsam aber sicher an der Fragilität und der Intimität kaputt.
Insgesamt also ein Album, das von – aber auch für – die Geschichte, die es erzählt, lebt und atmet. Und es tut dies mit jeder Zeile und ist somit jedesmal die aufwühlende, mitreissende Reise wert.

Die Godspeed You! Black Emperor habe ich im Zuge des Erscheinen des neuen Albums mal wieder reingeworfen, weil die im Vergleich zu den ersten beiden Alben für mich irgendwie immer ein bisschen abfiel. Insofern bin ich vom erneuten Durchlauf absolut weggeblasen worden. „Yanqui U.X.O“ bietet vielleicht nicht die postapokalyptische Atmosphäre des Debuts, nicht die himmelsstürmende, ekstatische Perfektion des Doppelalbums, aber es besitzt eine ureigene, tiefe und in sich gekehrte Ruhe, die mit absolut begeistert hat. Ich würde mittlerweile so weit gehen und sagen, dass „Yanqui U.X.O“ das erwachsenste und vielleicht auch ausgereifteste der drei Alben der Prä-Reunion Ära der Band ist. Schlichtweg, weil hier konsequent auf den Gesamtkontext hingearbeitet wird. Es werden keine herausregenden Momente mehr gesucht, keine Sekunden für die Ewigkeit geschaffen, sondern schlichtweg ein tief melancholisches, introvertiertes und trauriges Album kreiert, das – wie es scheint – die Auflösung der Band vornweg nehmen und der trairigen Welt den Spiegel vors Gesicht halten will. Kurzum, mit diesem erneuten Hören des Albums hat die Band für alle ihre Prä-Reunion Alben bei mir nun endgültig Gottstatus erreicht 🙂

That said, was sagst du zur neuen GY!BE?