Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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SirMetalhead
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Hatte viel zu tun in den letzten Tagen. Dafür hier mal wieder ein paar Höreindrücke aus den vergangenen Wochen.

Heidevolk – Velua
Bin wieder positiv überrascht. Jedes Mal denke ich, es wird schon ok sein und jedes mal werden meine Erwartungen übertroffen. Die Band bewegt sich sehr geschickt im eigenen Kosmos, ohne dabei langweilig zu werden. Schöne Stimmungen, auch instrumental verschiedene Bandbreiten, der typische zweistimmige Gesang und lokale Themen – für mich wieder mal perfekt.

Ancient Rites – Laguz
Wie schon woanders geschrieben: Nachdem die Rvbicon diesen römisch-antiken Charm hatte, mich aber nicht vollständig überzeugte, ist Laguz wieder deutlicher in Westeuropa angesiedelt. Auch vom Sound ist man wieder näher an der Dim Carcosa dran. Schöne Keyboard-Arrangements, aber auch genug Genknüppel. Hatte nicht viel erwartet, aber das Album ist sehr gut geworden! Wer die Dim Carcosa mochte, findet hier sicherlich auch sein Glück – der Geist dieser Tage blitzt zumindest bei mir wieder hin und wieder durch.

Galar – De Gjenlevende
Endlich ein neues Galar-Album. Vom Klang her metallischer, dafür im Stil unverwechselbar der Band (2 Leute) zuzuordnen. Singende Gitarren und der typische, jetzt auch etwas häufiger auftretende Klargesang. Traditionalisten kommen genauso auf ihre Kosten wie Freunde modernerer Klänge. Wem der übliche Pagan/Folk (Black) Metal zu staubig klingt, der sollte hier mal reinhören – so klingt für mich die Zukunft in diesem Sektor – Respekt!

Ensiferum – One Man Army
Was soll ich sagen – ich kann nicht meckern. Ich konnte auch mit den neuen Ensiferum immer gut leben, dem grandiosen Debut weine ich beim Hören der aktuellen Alben nie nach. Die sind stilistisch schon länger etwas anderes geworden, machen das aber nach wie vor sehr gut. Der Vorgänger wirkte teilweise etwas wild und unsortiert, das ist auf diesem Album wieder korrigiert worden und die symphonischen Elemente wurden aufgestockt. Wer melodiöse Songs mit abgezocktem Songwriting zu schätzen weiß und sich nicht auf ein Genre versteift (teilweise hohe Power Metal-Anteile), der wird auch hieran wieder seinen Spaß haben. Auch wenn der vielleicht nicht ewig andauert 🙂

Helrunar – Niederkunfft
Rein optisch und vom Thema finde ich das neue Album super – trifft meinen Geschmack voll und ganz. Allerdings hatte ich mit der oft recht zähen Geschwindigkeit der beiden Sól-Alben bereits meine Probleme. Eigentlich geht sie ja sogar schon auf die Baldr Ok Iss zurück – überraschend war diese Entwicklung also nicht. Und man muss auch auf jeden Fall respektieren, dass die Band sich für diesen rohen und abgespeckten Sound entscheidet. Ich persönlich habe vom fintenreichen Black Metal immer mehr anfangen als mit dieser puren Schwärze. Trotzdem sind das immer noch 100% Helrunar und Songs wie „Magdeburg brennt“ oder „The Hiebner Prophecy“ (die ja beide noch am ehesten die schnellen Momente besitzen) find ich auch durchaus klasse. Insgesamt ist das aber leider nicht mehr so mein Ding. Nächstes Album wird trotzdem wieder gekauft.

Solefald – Kosmopolis Sud
Unterhaltsam ist es auf jeden Fall. Solefald zaubern wieder einiges aus dem Hut, ohne sich dabei stilistisch zu verlieren. Und selbst die elektronischen Elemente bauen sie so geschickt ein, dass ich die genießen kann. Im Gegensatz dazu wirkt jedoch der Vorgänger („Norron Livskunst“, nicht die EP) deutlich geordneter und einfach „klassischer“. Aber halt auch nicht so aufregend. Ich weiß nicht, was mir besser gefällt, beide Alben haben ihren Reiz. Solefald bleiben mir ein kleines Rätsel, weil ich immer noch nicht wirklich definieren kann, was ich an ihnen so schätze. Der Minimalkonsens, der für alle Alben bisher gilt, wäre Lars Nedland. Die Diskographie ist auch mittlerweile zu ner ziemlichen Hit-Sammlung angewachsen und ich würd sehr gern mal ein Konzert besuchen. Leider ne Band, die nicht an jeder Ecke spielt. Das wäre doch mal was fürs Ragnarök Festival 😉

Winterfylleth – The Ghost Of Heritage
Die Band war mir bisher nur als mehr oder weniger Geheimtipp bekannt, bisher hatte ich keinen wirklichen Zugang. Also wollte ich mal mit dem Debut anfangen. Das klingt ganz gut soweit, die britische Thematik find ich auch super. Der letzte Funke fehlt manchmal noch, aber ich hoffe, der etwas schroffe Sound ändert sich mit den Nachfolgewerken noch zum Besseren. Positiv ist auf jeden Fall, dass die Musik sich nicht anbiedert, sondern eine dunkle und raue Atmosphäre versprüht. Besser so als tanzende Ritter auf Englands grünen Weiden. :haha: Bleibe dran.

Taake – Stridens Hus
Entweder ist des der Veröffentlichungsflut anzulasten, die mich gerade etwas überfordert, oder es ist einfach die Tatsache, dass die Band zwar konstant gute Musik macht (neuerdings auch wieder weniger rockig, was mir gefällt), die Alben aber leider nie lange bei mir im Player bleiben. Bei mir klebt an der Band immer noch das Image der kurzfristigen Unterhaltung. Dabei könnte man das Album locker auch mal 2-3 mal am Stück anhören oder einfach über einen längeren Zeitraum hinweg. Trotzdem wurde es bei mir recht schnell einsortiert und „abgeheftet“. Dabei sind Songs wie „En Sang Til Sand Om Ildebrann“ und „Gamle Norig“ eigentlich genau das, was ich an der Band schätze. Schneller BM mit nordischen Melodien, dazu die gewisse Prise Boshaftigkeit. Kennt noch jemand mein Problem?

Nikolo Kotzev’s Nostradamus
Der kleine Bruder von Avantasias Metal Opera. Deutlich stärker im klassischen HardRock angesiedelt und durch ein kleines Orchester unterstützt. Die Thematik dreht sich um den Astrologen im 16. Jahrhundert. Sehr gute Auswahl an Sängern (Joe Lynn Turner, Jorn Lande, Glenn Hughes) und ein rundes Konzept machen das Album für mich zu ner spannenden Sache. Mir hatten einzelne Songs auf dem PC gefehlt, weswegen ich die CD neu aufnehmen wollte. Da fiel mir wieder ein, wie gut die eigentlich ist.

Mayhemic Truth-Diskographie
Habe lange genug nach den Tonträgern gesucht, aber bis auf die „In Memoriam“-Compilation findet man ja nichts mehr. Hab mir die Sachen also runtergeladen :angel: In solchen Fällen hat man ja keine Wahl. Musikalisch bewegt sich das zwischen frühen Bathory und den ersten Morrigan-Alben (oh Wunder ;-). Bin noch nicht mit allem durch, hat aber auf jeden Fall was! Wer die Demos sucht, kann sich gerne melden, die Band verdient meiner Meinung nach mehr Hörer.